12-03-2015, 23:44
(12-03-2015, 02:19)Schmied schrieb: Es hat damit zu tun, dass ihr Atheisten meint, dass ihr alles wisst und ohne Glaube auskommt.
Über 50% unseres irdischen Lebens und Umgangs mit Menschen und mit der Natur, ist auf Glaube gegründet. 50% unseres positivsten Wissens ist rein Glaube.
Gibt es auch nur einen einzigen Atheisten, der sich für allwissend hält? Ich jedenfalls kenne keinen. Allwissenheit ist dem vollkommen beweislos behaupteten monotheistischen Göttern vorbehalten

"Ich weiß, dass ich wenig weiß."

Aber mein Nichtwissen um den Urgrund allen Seins ist keine ausreichende Motivation für mich, mir zu suggerieren, dass eine der vor ein paar 1000 Jahren kreierten Schöpfungsmythen wahr sei oder auch nur annähernd oder im übertragenen Sinn wahr sein könnte.
Im übrigen stimmen Atheisten mit der Sicht jeder monotheistischen Religion darin überein, dass alle Götter außer dem von der jeweiligen monotheistischen Religion Behaupteten nicht existent sind

Nur glauben wir eben auch nicht an die Existenz des entsprechenden monotheistischen Gottes. Jahwe gibt`s nicht, die Trinität gibt`s nicht und Allah gibt`s nicht. Alle sind aus verschiedenen Motiven kreierte Erfindungen, teilweise mit geringem historischen Hintergrund, Erklärungsversuche, dem Selbsterhaltungstrieb zu verdankendes Wunschdenken.
Gott ist nicht erlebbar, es sei denn, man suggeriert sich seine Existenz. Dann können Menschen gleich welcher Religion den von ihnen geglaubten Gott bzw. die geglaubten Götter vielleicht gar zu fühlen glauben oder, im Extremfall sogar, mit ihm/ihnen zu kommunizieren glauben, was die menschliche Psyche offensichtlich ebenso ermöglicht, wie sie es einigen Zeitgenossen ermöglicht, sich die eigene Entführung durch Aliens in ein Raumschiff und ihre dort stattgefundene Operation als real geschehen zu suggerieren.