(22-04-2015, 18:49)Alexander Leibitz schrieb: Könntest du diese Behauptung bitte begründen oder irgendwie rechtfertigen - möglichst mit einer Darstellung dessen, was du dir unter Etymologie vorstellst (od. wie sie funktioniert)?
Ich nehme mal an, was Etymologie eigentlich ist, weisst Du so gut wie ich, naemlich historische Sprachwissenschaft. Die Methodik ist auch klar: man geht rueckwaerts in der Textgeschichte und schaut dort, wie sich Woerter auseinander entwickelt haben. Sprachentwicklung geschieht ziemlich analog zu Evolution; die Mechanismen sind sehr aehnlich, es geht nur sehr viel schneller.
Daneben gibt's noch Vulgaeretymologie, also irgendwelche Wortbeziehungen, die "jeder kennt", aber oft falsch sind.
Dann gibt's noch Pseudetymologie, wie sie in der Antike bis ins fruehe Mittelalter betrieben wurde, und die sich lediglich nach dem Klang richtet. Das ist, was Du betreibst. Die wurde als ungeeignet in der Muelltonne der Geschichte entsorgt.
Die Sache mit dem Deutschen ergibt sich eigentlich von selbst. Klangaehnlichkeiten im Deutschen sind ganz andere als in anderen Sprachen. Wir benutzen teils sehr aehnliche und teils vollkommen andere Woerter als die Texte, aus denen der deutsche Text (bzw. die deutschen Texte, da die Uebersetzungen z.Teil sehr unterschiedlich sind) uebersetzt wurde. Deshalb sind auch klangliche Wortbeziehungen im Deutschen anders als in Griechisch oder Hebraeisch.

