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Religiöse Priorität in West- und Osteuropa
#1
Die nachfolgenden Zitate sind dem Strang „Volxbibel“ entnommen.

Schmied schrieb:
Erich schrieb:Den Ostkirchen werden auch massenweise Gläubige davonrennen, sobald der Osten wirtschaftlich ähnlich prosperiert wie Westeuropa, wo die Abwesenheit von Hunger und Kälte weitgehend garantiert ist, und wenn dort im Gegensatz zu einem Großteil des Ostens der Gegenwart Demokratie herrscht. Demokratie erhöht das Selbstwertgefühl und fördert die Skepsis gegenüber religiösen Lehren, deren Aussagen niemand erleben kann und Wohlstand, Friede und relativ hohe Sicherheit für das einzelne Individuum verringern das Bedürfnis nach dem Strohhalm "Götter" zu greifen, die, mangels Existenz, egal ob sie durch das Christentum oder durch eine anderen Religion verkündet sind, niemandem helfen, wie u.v.a. das nicht erhörte Flehen um Verschonung von Millionen in KZ`en oder sowjetischen Straf- und Gefangenenlagern Internierten nachdrücklich belegt.
Zitat:
Die östlichen Länder kommen aus einer Zeit des Kommunismus. Dadurch schon wurde der westliche Einfluss in die Ostsphäre gestattet, der auch bis heute anhält in seiner noch stärkeren Form. Viele Länder aus dem Osten übernehmen die "Errungenschaften" des Westens, wie das Recht auf Abtreibung und andere "kulturelle" Eigenschaften des Westens um "europäisch" und "zivilisiert" zu werden und um "endlich in Europa anzukommen". Jeder möchte heute "der Westen sein" aus einem einzigen Grund, weil sie mit ihren Augen neidisch auf den irdischen, materiellen Wohlstand des Westens schielen und sofort in ihnen die Geldliebe und Habgier aktiviert wird.

Der Versuch, „Geldliebe und Habgier“ zu bekämpfen, schlug fehl, wie u.a. rund 2000 Jahre Christentum und um die 80 Jahre kommunistische Macht belegen. Der in den Genen verankerte, für Überleben und Ausbreitung des homo sapiens wichtige Egoismus konnte zumindest bisher nicht überwunden werden. Noch nicht `mal die christlichen Kirchen als Organisationen unter Einbeziehung der Orthodoxie befolgten in ihrer Geschichte das Jesus nachgesagte Teilungsgebot

Hast Du 2 Röcke, gebe dem einen, der keinen hat.“ (Zitat sinngemäß).

und tu`n dies heute ebensowenig. Der Drang der Individuen nach mehr Wohlstand ist mir deshalb sehr verständlich. Aber immerhin wurden in großen Teilen Westeuropas (darunter auf einem der vordersten Plätze D) trotz sich ständig weiter ausbreitender Abwendung vom Christentum recht engmaschige soziale Auffangnetze geflochten, die ein Minimum an Lebensnotwendigem garantieren, welches in Drittwelt- und Schwellenländern mit Wohlstand gleichgesetzt würde. 

Zur „Abtreibung“ will ich feststellen, dass menschliches Leben auch m.M.n. unbedingt zu schützen ist. Die Frage ist nur, wann dieses Leben beginnt. Im Übrigen bin ich überzeugt, dass früher mehr abgetrieben wurde als heute, zum einen der früheren religiös bedingten, unsinnigen Ächtung lediger Mütter halber, zum anderen in Folge des Mangels an künstlichen Verhütungsmittel. Die heute in D geltende 3-Monatsfrist erscheint mir als durchaus tragfähiger Kompromiss. 

Schmied schrieb:Trotzdem sehen wir, dass z.B. in Russland der Weg zurück zur christlichen Tradition gesucht wird, gerade darum ist Russland ein riesiger Dorn im Auge für die Aktivisten der NWO (Neue Welt Ordnung) und deshalb wird alles daran getan um Russland zu dämonisieren und anzuschwärzen, auf lächerlichste und trivialste Weise. Im Osten gibt es noch Gläubige, aber viele sind schon vom westlichen Einfluss angesteckt, man kann sich dem kaum entziehen, da ja die jeweiligen Länder diese Muster des Westens übernommen haben.
Ei, was ist sie denn, die „Neue Weltordnung“, woran erkennt man sie und was sagt sie aus? Ist sie antichristlich? Mir riecht das schon sehr nach 
Verschwörungstheorie. Icon_cheesygrin Icon_cheesygrin 


Was aber tatsächlich gewollt ist, auch von mir, ist individuelle Freiheit, die heute u.a. in D durch geltendes Recht im Wesentlichen gegeben ist, Schadenverursachung sowohl gegenüber Dritten als auch der Gesellschaft hier im realen Diesseits (selbstredend nicht im von Religion behaupteten Jenseits!) natürlich ausgenommen – im Wesentlichen !!!, was nicht heißt, dass Vorhandenes nicht verbessert werden kann. Auch sollte in D noch daran gearbeitet werden, die Reste alter, religiöser Meinungsdominanz und des daraus resultierenden gesellschaftlichen Drucks auf Minderheiten zu beseitigen. 

Individuelle Freiheit beinhaltet aber auch, dass Religiöse nach den Vorgaben ihrer jeweiligen Religion leben können, solange sie nicht versuchen, das Leben dieser Vorgaben Dritten aufzuzwingen, wie das in zum Glück vergangen Zeiten kirchlicher Macht auch in D der Fall war, und wie das in Russland, u.a. Homosexualität betreffend, heute wieder aufgekocht wird. 

Im Interesse der Menschen in „Russland“ kann ich diesem multinationalen und multireligiösen Staat nur wünschen, dem westeuropäischen Beispiel zu folgen. 

Schmied schrieb:Ich hoffe hier wird das nicht so eng gesehen, das, was ich als nächstes sage, aber: der Westen ist zutiefst krank. Sie verehren und bauen z.B. auf Philosophen, die Wahnsinnige waren (Nietzsche endete in eine Irrenanstalt). Eure ganzen Kriege mit der "Kirche" und eure Revolutionen und eure proklamierte Epoche der "Aufklärung", zeigen deutlich euren Krankheitszustand und eure Krankheitsentwicklung über die Jahrhunderte. Diese, eure sog. "Errungenschaften" braucht kein Mensch, mit denen ihr euch so rühmt, gleich einem Wahnsinnigen der sich über etwas Unbedeutendem rühmt. Jeder würde weiterhin in euch einen zutiefst kranken Menschen (Mensch im übertragenen Sinne für den ganzen Westen) sehen (das tun auch viele weiterhin) hättet ihr euch nicht so angereicht mit materiellem Wohlstand (oft od. meistens auf ungerechte Weise). Kapierst du das? Diese eure "Errungenschaften" brauchen wir im Osten nicht, aber trotzdem wurden sie von den Repräsentanten mit Minderwertigkeitskomplexen der jeweiligen Länder übernommen, nur weil habgierig und neidisch auf euer materielles Gut geschielt wurde. Darum blicken die Ungläubigen und die Kleingläubigen zu auch auf. Ich tue das nicht. Für mich seid ihr tagtäglich bemitleidenswert, und ich bin immer wieder über euren seelischen und geistigen Zustand verblüfft und verwundert. Ihr seid geistig vollkommen arm!

Bei der Lektüre des zitierten Abschnitts musste ich laut lachen. Icon_lol

Mir scheint, Du willst die alte Priorität der Religion in Staat, Recht und Gesellschaft wieder belebt sehen. Aber dafür stehen die Chancen, christliche Dominanz betreffend, zumindest in Westeuropa, allerdings extrem schlecht – zum Glück.

Es ist halt `mal so, dass Religion bei uns Privatsache ist, naja, im Wesentlichen jedenfalls. Und das ist gut so für uns und wäre der Bevölkerung aller Staaten ebenso zu wünschen, wie unsere recht akzeptabel funktionierende Demokratie, die sich in Russland seit Putins Macht wieder nach und nach zurück entwickelt. Eines weltlichen Sinnes entbehrende religiöse Gebote soll beachten, wer mag (natürlich nur solange er dadurch weder Dritten noch der Gesellschaft schadet), aber niemals wieder sollte der Versuch unternommen werden, ihre Befolgung durch das Recht oder durch den Meinungsdruck der Öffentlichkeit zu erpressen.

Zur „Aufklärung“ will ich anmerken, dass sie wesentlich dazu beitrug, Säkularisation und Säkularisierung herbeizuführen, die Gesellschaften von sinnfreien religiösen Geboten zu befreien, von Religion der Wissenschaft vorgegebene Grenzen zu beseitigen und, als Spätfolge und indirekt, auch die sexuelle Revolution herbeizuführen. Ich kann darin ausschließlich positive Auswirkungen erkennen.

Staat und Gesellschaft sollen ausschließlich für das reale Diesseits zuständig sein, nicht aber für das von Religion behauptete Jenseits , das sich meinetwegen jeder, der will, beliebig ausmalen und die von seiner jeweiligen Religion vorgegebenen Gebote leben darf, soweit damit keine Verstöße gegen die Menschenrechte nach UN-Konvention und aus der Vernunft heraus kreiertes geltendes Recht verbunden sind.  


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Religiöse Priorität in West- und Osteuropa - von Erich - 03-06-2015, 15:13
RE: Religiöse Priorität in West- und Osteuropa - von Harpya - 15-06-2015, 14:53

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