18-06-2015, 16:37
(17-06-2015, 20:27)Gundi schrieb: ... es ist ... nicht korrekt einfach ... jeden Menschen als Gläubigen abzutun und Glaube an die eigene Stärke mit dem Glauben an einen Gott gleichzusetzen. Das sind imho nun mal 2 verschiedene Dinge. Warum sie also unbedingt als etwas Gleiches betrachten?Den Grund sehe ich in der Kopplung des Individuums an sein soziales Umfeld. So war meine ursprüngliche Formulierung auch gemeint. Menschen haben keinen "sozialen Instinkt", wie z. B. Wölfe im Rudel oder Schafe in Herden. Sondern anscheinend bilden Menschen die "Regeln der Kooperation" in sich ab und projizieren sie auf eine innere Vorstellungswelt. So kommt eine sehr viel freiere und komplexere Verhaltensstruktur zustande.
(17-06-2015, 20:33)Berliner schrieb: ... letztendlich ist Glauben so etwas wie eine Kraft oder Energiequelle, die uns weiterträgt.Vor allem "trägt" sie uns innerhalb unserer Gemeinschaften, zeigt uns Möglichkeiten und Ideen bis hin zur Motivation, diese zu verwirklichen.
(17-06-2015, 22:36)Smiler schrieb: Glaube ist notwendig um den Mensch aus der Beliebigkeit der Natur herauszuheben.Ich bezweifle nicht, dass man das so empfindet. Im Grunde wenden sich unsere Gesellschaften gegen die Natur und gegen Konkurrenten. Die dazu erforderlichen Vorstellungen sind uns so selbstverständlich, dass wir sie meist nicht als "Kampfansage" erkennen. Ich erinnere an ...
Liebe, die den inneren Zusammenhalt fördert,
Hilfsangebote bei Naturkatastrophen,
Trost nach Versagensfällen,
Vergebung (Wiederaufnahme in die Konsensgemeinschaft).
(17-06-2015, 22:36)Smiler schrieb: die guten alten Dinos waren 170 Millionen Jahre sehr erfolgreich wohl ohne Glauben.Gewiss: Sie hatten ihre Instinkte, lebten zumeist solitär, soviel ich weiß.
(17-06-2015, 22:36)Smiler schrieb: Das im Alltag täglich umgangssprachlich "glauben" benutzt wird, lediglich Bequemlichkeit oder Faulheit.Ich weiß nicht recht, ob diese Ersetzung oder Erweiterung den Glauben trifft. Zunächst hat "Wissen" mit Glaube nichts zu tun. Glaube beinhaltet "Setzungen", was "man tut oder besser lässt". In der engeren Gemeinschaft herrscht ein gewisser Konsens, diese "Setzungen" zu beherzigen. "Man" weiß, woran man ist, vertraut einander. Die Mythologie des Glaubens mag weltweit verschieden und sehr differenziert sein (viele Religionen), ihre Funktion ist allenthalben dieselbe: Vertrauen bilden!
"vermuten", "denken", "hoffen" oder "glauben" im Alltag alles eins, im religiösen Sinn ersetzt "glauben" "wissen" oder setzt es gleich. ...
In der Tat wird man physische Ressourcen brauchen und Natur-Wissen, wenn man bestimmte Effekte in dieser Welt erreichen will z. B. gesteigerte Ernte-Erträge. Aber eine Strategie dabei ist die Kooperation einander vertrauender Individuen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

