(30-10-2015, 17:25)Smiler schrieb: Schweiz läge für mich näher und nein für mich zählt das Gesamtpaket und keine einzelne Rosine. Wenn ein Staat als Vorbild genannt wird, dann muss er in der Summe besser sein. Sonst stellt sich die Frage womit dieser eine positive Punkt erkauft wird.Die Schweiz war keine Demokratie bis ins 19. Jahrhundert. Da bist Du Schweizer Folklore aufgesessen, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat. Sogar die Gruendung der modernen Schweiz geschah durch Rechtsbruch durch militaerische Gewalt.
Ausserdem ist so eine Einstellung, dass man nur ein "Gesamtpaket" anschaut, das Grundrezept dafuer, nie im Leben irgendetwas zu lernen. Man wird nur dadurch besser, dass man schaut, was woanders besser ist und das adaptiert, waehrend man die schlechteren Dinge aussortiert. Und was einen Vergleich Deutschland/USA angeht, so haelt sich das so ziemlich die Waage. Es gibt viele Dinge, die in den USA besser sind als in Deutschland, und umgekehrt gilt das genauso. Mit Selbstzufriedenheit kommt man jedenfalls nicht weiter.
(30-10-2015, 17:25)Smiler schrieb: Mein Gott die USA hatten nun einmal keine historisch gewachsene Geschichte über Jahrhunderte oder Jahrtausende und die einheimische Kultur spielte eben keine Rolle.
In ein solches Vakuum strömten nun die unterschiedlichsten Glaubensrichtungen ein. bei dieser Gemengenlage war es einfach pragmatisch das der Staat sich raushält.
Das soll jetzt Vorbild für unsere Gegenwart sein?
Nun gut, wenn Du von der amerikanischen Geschichte keine Ahnung hast, ist das jetzt nicht unbedingt ein Beinbruch, dann verbreite aber nicht so einen auf Unkenntnis basierenden Unsinn hier. Lies mal nach, wie es zu der Gruendung von Rhode Island kam. Viele Neuengland-Staaten sind religioese Gruendungen und waren durchaus ein Hort staatlich institutioneller Intoleranz in ihren fruehen Zeiten. Als es dann, je nach Staat, 100-150 Jahre spaeter zum Beitritt zur Union kam, hatte solche religioese Intoleranz keinen Platz mehr, und deshalb wurde vorgesorgt, dass der Staat sich in so etwas nicht mehr einmischt. Und ja, das ist fuer uns heute immer noch ein Vorbild, weil wir es in 250 Jahren immer noch nicht so weit gebracht haben.
(30-10-2015, 17:25)Smiler schrieb: Nicht anders als Vertreter anderer Interessengruppen. Aber wie schaut es denn mit der Schulbildung und dem gleichberechtigten Lehren gerade im naturwissenschaftlichen Bereich aus.
Ja, wie schaut es denn da aus? Hast Du da einen Einblick? Sind wir, wo erst vor ein paar Jahren in Hessen Kreationismus in den Unterrichtsplan fuer Biologie aufgenommen werden sollte, da so viel besser? Wobei solche Dinge in den USA tatsaechlich hauptsaechlich deshalb passieren, weil der Staat weniger Einfluss hat. Allerdings haben bisher die Gerichte dort so etwas noch immer gekippt. Die Verfassung wird letztlich durchgesetzt.
(30-10-2015, 17:25)Smiler schrieb: Weil?Nicht-christliche Praesidenten sind halt bisher nicht gewaehlt worden. Das ist auch bei einem hoeheren Christenanteil als in Deutschland vorerst nicht zu erwarten. Diese Formel wird uebrigens dort durchaus diskutiert; aber die Diskussion ist letztlich akademisch, da jeder angehende Praesident sie benutzen moechte, und persoenliche Glaubensaeusserungen sind natuerlich von der Verfassung geschuetzt.
Es nicht offiziell ist?
Worauf legt der amerikanische Präsident i.d.R. mit welchen Worten seinen Amtseid ab?
Wo findet sich:
>In God is our trust<
>In God we trust<
(30-10-2015, 17:25)Smiler schrieb: Nach 9/11 reichte die Religionszugehörigkeit zum Islam. Na und ich wiederhole mich, wenn ein Staat als Vorbild genannt wird, sollte er in der Summe "besser" sein mMn.Das kommt halt von Deiner etwas unpraktischen Auffassung, man muesse alle Elemente ubernehmen. Das waere in der Tat dumm. Hier geht's aber um "Religion und Feiertage", nicht um "Krankenversicherung", "Verfolgung von Minderheiten vor einem halben Jahrhundert" oder "Nahostpolitik".

