(10-12-2015, 17:37)Schmettermotte schrieb: Denn es ist schlicht nichts da. Und das obwohl meine Organe zu der Zeit gearbeitet haben, mein Hirn und meine Empfindungen weitergearbeitet haben.
Aber wenn die Narkose so anders ist als der Traum, dann muß der Tod wieder ganz anders sein als die Narkose, das ist zwingend der Fall.
Grosse Teile Deines Hirns haben in der Narkose halt eben nicht wetergearbeitet. Die Narkose legt hauptsaechlich die Grosshirnrinde, das Rueckenmark und den Thalamus lahm (nur bestimmte Rezeptoren und Kanaele). Im Traum dagegen werden lediglich Deine Muskeln lahmgelegt, was bei der Narkose zwar auch meist gemacht wird, aber ein anderer Mechanismus ist. So ziemlich alle Teile Deines Hirns sind dagegen im Traum sehr aktiv, ausser den Frontallappen, die normalerweise zur Urteilsbildung dienen. Dein visueller Kortex arbeitet dagegen auf Hochtouren.
Der Tod entspricht in dieser Hinsicht eher der Narkosesituation, nur dass da zusaetzlich auch alle anderen Bereiche abgeschaltet sind (Stammhirn etc.). Bewusstsein ist also nicht zu erwarten. Beim Sterben faellt nicht alles gleichzeitig aus, was wohl auch die Nahtoderlebnisse erklaert.
Uebrigens bin ich auch, was unsere Persoenlichkeit angeht, sehr skeptisch. Ich persoenlich kenne einen Fall, wo ein Mann sich durch eine Viruserkrankung im Hirn komplett veraendert hat, was die Persoenlichkeit angeht. Er war danach ein vollkommen anderer Mensch, hat sich von allen Personen getrennt, die er vor der Erkrankung kannte (er konnte mit diesen nichts mehr anfangen) und hat ein komplett neues Leben angefangen, mit andereren Menschen um sich herum. Ich habe auch gesehen, wie Menschen durch Medikamente ihre Persoenlichkeit komplett veraendern. Auch das "Ich" scheint also eine fragile Angelegenheit zu sein, und das kann auch schon mal vor unserem koerperlichen Tod versterben.