15-12-2015, 12:40
(15-12-2015, 11:28)Wilhelm schrieb: Warum hat man die Thora, die Bibel, dann das Evangelium, später dann den Koran? ... Warum soll jetzt auf einmal schluß damit sein?Ich denke, hier liegt ein grundsätzliches Missverständnis der Tradition vor, das auch vor einer Reihe von Gläubigen nicht Halt macht! Die Tradition bestand und besteht nicht allein aus der Schrift. Die Schrift ist nur der mythische Background, der bestimmte Wertvorstellungen tradiert - und einige theologische Deutungen von Ereignissen zur Zeit der Schrift-Entstehung. Es dürfte unbestritten sein, dass die Haltung der Nächstenliebe, Verantwortlichkeit, Liebe zum Leben, Achtsamkeit, Inklusion, Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit wünschenswerte gesellschaftliche Zielvorstellungen sind. Ob dies aus einer Vorstellung vom menschlichen Ganzen (Humanität) oder vom Absoluten (Gott) kommt, ist de facto gleichgültig.
Die Zeit steht nicht still und somit sollen auch neue Erkenntnisse einfließen.
Was du zu Recht kritisierst, ist das, was man mit Anbetung der Asche bezeichnen könnte - eine Anklammerung an wörtliche Formulierungen und vorgefasste Deutungen längst vergangener Tage.
(15-12-2015, 11:28)Wilhelm schrieb: Gerade was Glauben angeht, sind die Gläubigen derart konservativ das Sie keine anderen Meinungen und Ansichten neben sich dulden.Falsch formuliert: Es gibt solche "Gläubige". Aber es gibt eben auch alle die anderen, die sich den humanen und sozialen Werten verpflichtet fühlen. Sie messen dem Wortlaut der Mythen (der verschriftlichten Tradition) keine grundlegende Bedeutung bei (sondern bestenfalls eine zeitbedingte).
Heute haben wir für solche Ereignisse auch Namen, Betriebsblindheit, Scheuklappendenken,...
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard