03-04-2016, 23:49
(03-04-2016, 12:56)Thomas schrieb: Ekkard, wenn alles Jenseitige nur Symbole sind für etwas, das wir nicht verstehen und als Individuen, die nur raumzeitlich denken und wahrnehmen können niemals verstehen werden, dann wird das Individuum auch seinen Tod nicht "überleben". Denn selbst wenn man sich eine Form versucht vorzustellen, die außerhalb von Raum und Zeit existiert (wobei der Begriff Existenz dann schon keinen Sinn mehr macht), dann kann dies mit dem konkreten Individuum nichts mehr zu tun haben.Genauso ist es.
(03-04-2016, 12:56)Thomas schrieb: Welchen Sinn hat die Beschäftigung mit Religionen dann noch? Wäre es dann nicht sinnvoller, sich ausschließlich mit Naturwissenschaften zu beschäftigen? Mit dem, was wir prinzipiell verstehen können?Nun, die Wissenschaft schafft Wissen, das dem jeweiligen Stand der Erkenntnis entspricht und jederzeit erweitert oder geändert werden kann. Die Wissenschaft wird also nie sagen können, was wir tun sollen, sondern nur, was wir tun können, um gewisse Ziele zu erreichen.
Die (gesellschaftspolitischen, sozialen, ökonomischen) Ziele sind eine Frage von Interessen und Moral. Die Wissenschaft hat keine sozialen Ambitionen, folglich keine Moral. Interessen und Moral zu definieren, ist Sache der Gesellschaft bzw. der Abwägungsprozesse in dieser. In der Vergangenheit waren die Religionen Sachwalter solcher Abwägungsprozesse. Und die Religionen haben es sich mit ihren Mythen leicht gemacht, indem sie grundsätzliche Erwägungen in das Reich Gottes verlagert und damit unantastbar gemacht haben. Diese Leichtigkeit ist abhanden gekommen. Man kann sagen, ist ihnen durch Aufklärung und Demokratie aus den Händen geschlagen worden.
Das hat zugleich den Nachteil, dass inzwischen Verantwortungslosigkeit um sich greift. Wir "spaßen" uns zu Tode!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

