(06-04-2016, 21:55)Sinai schrieb:Sicher. Das war eine Aussage darueber, dass Volksabstimmungen noch anfaelliger fuer populistische Manipulationen sind als regulaere Wahlen. Da das in Kalifornien recht kurzfristig geht und dann auch noch bindend ist, kommt es schon mal zu solch unueberlegten Entscheidungen mit unbedachten Folgen fuer die Handlungsfaehigkeit des Staates und das Leben der Leute. Repraesentative Demokratie hat schon ihre Vorteile. In Arizona werden die Mehrzahl der Volksabstimmungsergebnisse (nimmt man die ueber Kreditaufnahmen aus) uebrigens vom Verfassungsgerichtshof einkassiert.(05-04-2016, 19:38)Ulan schrieb: In Kalifornien hat die Bevoelkerung in ihrer unendlichen Weisheit beschlossen . . .
Höre ich da so etwas wie Ironie heraus ?
(06-04-2016, 21:55)Sinai schrieb: Das ist ja schon eine sehr arge Undankbarkeit gegenüber unseren BefreiernWas haben innenpolitische Gegebenheiten in einem US-Bundesstaat mit Dankbarkeit gegenueber Befreiern zu tun? Es ging mir darum, dass Volkes Stimme oft nicht sehr rational entscheidet, wenn solche Entscheidungen kurzfristig und aus dem Bauch heraus getroffen werden. Im Falle der Todesstrafe steht da halt das Beduerfnis, eine potentielle Gefaehrdung endgueltig zu eliminieren, ohne Ruecksicht auf die Umstaende.
Allerdings ist in den USA in der Bevoelkerung die Meinung vorherrschend, dass jemand, der mordet, sein Recht auf Leben oder auch sonst alle Rechte verwirkt hat. Dass das nicht den Menschenrechtsbestimmungen der UN entspricht, ist durchaus bekannt, ist aber fuer die meisten Leute uninteressant, da nationales Recht alle anderen Rechtsansprueche uebertrumpft. Persoenlich bin ich gegen die Todesstrafe, allerdings habe ich in zahlreichen Diskussionen mit Amerikanern ueber das Thema eingesehen, dass das keine Schwarz-Weiss-Angelegenheit ist. Das fuehrt hier jetzt aber zu weit.