(08-12-2015, 16:57)madiwodo schrieb: Wieso soll Gott ein liebendes Wesen sein? Angesichts des Leids in der Welt kann man da in Zweifel geraten.
Um das beurteilen zu können, müsste man Einblick in die Gerechtigkeit haben, die Gott im Paradiese zugesprochen wird. Ein liebender Gott kann dann angenommen werden, wenn die Liebe zum Menschen sich in dessen vollkommener Freiheit äußert: wer liebt, muss loslassen können, das gilt auch für Gott. So wird die Hölle als Konsequenz der menschlichen Willensfreiheit zum Ausdruck eines gerechten Gottes.
Zitat:Auch wenn man das Leid als menschliches Problem bezeichnet, wieso lässt ein "liebender Gott" dann Naturkatastrophen u.ä. zu
Heutzutage dürfen wir die Frage stellen, welche Naturkatastrophen wir nicht mit verursachen. Ein Großteil der Naturkatastrophen geht auf unseren Umgang mit der Natur zurück. Ansonsten ist die Natur nicht an sich leidvoll, sondern wird nur dort so empfunden, wo es zu einem Zusammentreffen zwischen Menschen und Natur zum Nachteile des Menschen kommt.
Zitat:Ist er, wenn man ihn schon annehmen sollte, dann nicht eher eine böswillige Bestie, die sich einen Spaß damit macht, Menschen zu quälen?
Das ist eine böswillige moralische Wertung. Wieso sollte ein Mensch, den Du offensichtlich so grundlegend gut findest, sonst würdest Du ihn nicht als Verursacher aus Deiner Gleichung ausklammern, ein ihm unbekanntes Wesen als "böswillig" bewerten?
Aber: Alle Menschen kommen nach aktueller katholischer Auffassung in den Himmel. Deshalb braucht es keine Hölle mehr. Nun würde ich sagen: in einen solchen Himmel, wo mich Hitler und Osama bin Laden erwarten, möchte ich nicht mehr. Da arbeite ich lieber daran, nochmal zu inkarnieren oder in die Hölle zu gehen: denn in der Hölle sind die fiesen Menschen nicht, die hat Gottes Barmherzigkeit in den Himmel geschickt.

