(28-07-2016, 01:53)Philosophist schrieb: Ja , danke für den Hinweis auf den byz. Bilderstreit. Ich glaube dass aus heutiger Perspektive dieser Streit eher seltsam anmutet und man nicht auf den ersten Blick sehen kann, was denn so problematisch an Bilder sein soll, die eben Jesus Christus darstellen. Die christliche Ikonografie gehört ja zur christlichen Kunst eben. Und eine Kirche/Religion ohne Bilder ist eher schwierig vorzustellen (heutzutage).
Solche Kirchen gibt's aber immer noch. Wenn Du in Deutschland in eine evangelische Kirche gehst, kann es durchaus sein, dass Du in eine des reformierten Bekenntnisses geraetst, und da gibt's halt keine Bilder. Die meisten evangelischen Landeskirchen in Deutschland sind uniert, also haben Gemeinden lutherischen, reformierten und unierten Bekenntnisses unter einer Verwaltung vereint; wenn man beim Betreten einer Kirche genau hinschaut, sieht man aber die Unterschiede. Ansonsten waeren noch die Schweiz oder die Niederlande als Hochburg bilderloser Kirchen und Bekenntnisse zu nennen.
(28-07-2016, 01:53)Philosophist schrieb: Wobei sich die Frage stellt, wenn sich die orthodoxe Kirche als die Kirche mit dem "richtigen Glauben" betrachtet, wie werden dann von ihr die anderen Kirchen betrachtet, also die römisch-katholische Kirche? Das fände ich auch interessant zu sehen. Denn die lateinische -römische Kirche nimmt ja auch für sich den rechten Glauben an, nur benutzt sie ja nicht dabei den Begriff der Orthodoxie wie mir scheint.
Im Jahre 1755 erklaerten die Patriarchen von Alexandrien, Konstantinopel und Jerusalem die Katholiken zu Haeretikern (als Reaktion auf das Verbot der Sakramentsgemeinschaft durch die RKK im Jahre 1729). Das Patriarchat von Antiochien schloss sich spaeter an (Moskau nicht). Diese Erklaerung ist bis heute gueltig.

