30-07-2016, 05:00
(28-07-2016, 11:46)Ulan schrieb:Offen gesagt, ich bin davon etwas überrascht, dass es solche Kirchen immer noch gibt. Denn ich war davon ausgegangen, dass nach dem der Bilderstreit entschieden war , eh in den meisten Kirchen (auch in den evangelischen/katholischen) Bilder zu finden sind. Ich müsste aber insofern mal genauer auf die Unterschiede achten, bin aber in solchen Dingen kein Experte. Das es bilderlose Kirchen anscheinend gibt, ist daher für mich etwas überraschend nach den bisherigen Erkenntnissen.(28-07-2016, 01:53)Philosophist schrieb: Ja , danke für den Hinweis auf den byz. Bilderstreit. Ich glaube dass aus heutiger Perspektive dieser Streit eher seltsam anmutet und man nicht auf den ersten Blick sehen kann, was denn so problematisch an Bilder sein soll, die eben Jesus Christus darstellen. Die christliche Ikonografie gehört ja zur christlichen Kunst eben. Und eine Kirche/Religion ohne Bilder ist eher schwierig vorzustellen (heutzutage).
Solche Kirchen gibt's aber immer noch. Wenn Du in Deutschland in eine evangelische Kirche gehst, kann es durchaus sein, dass Du in eine des reformierten Bekenntnisses geraetst, und da gibt's halt keine Bilder. Die meisten evangelischen Landeskirchen in Deutschland sind uniert, also haben Gemeinden lutherischen, reformierten und unierten Bekenntnisses unter einer Verwaltung vereint; wenn man beim Betreten einer Kirche genau hinschaut, sieht man aber die Unterschiede. Ansonsten waeren noch die Schweiz oder die Niederlande als Hochburg bilderloser Kirchen und Bekenntnisse zu nennen.
(28-07-2016, 01:53)Philosophist schrieb: Wobei sich die Frage stellt, wenn sich die orthodoxe Kirche als die Kirche mit dem "richtigen Glauben" betrachtet, wie werden dann von ihr die anderen Kirchen betrachtet, also die römisch-katholische Kirche? Das fände ich auch interessant zu sehen. Denn die lateinische -römische Kirche nimmt ja auch für sich den rechten Glauben an, nur benutzt sie ja nicht dabei den Begriff der Orthodoxie wie mir scheint.
Im Jahre 1755 erklaerten die Patriarchen von Alexandrien, Konstantinopel und Jerusalem die Katholiken zu Haeretikern (als Reaktion auf das Verbot der Sakramentsgemeinschaft durch die RKK im Jahre 1729). Das Patriarchat von Antiochien schloss sich spaeter an (Moskau nicht). Diese Erklaerung ist bis heute gueltig.
Ebenso bin ich überraschst , dass die Katholiken seitens der orthodoxen Kirche als "Häretiker " erklärt werden und dass dies bis heute (!) noch gelten soll, wo man annehmen könnte, dass heute die Zeiten in der Hinsicht vielleicht "entspannter" sind als "früher". Denn es gab ja z.B. auch vor kurzem ein Treffen zwischen dem Papst und dem Patriarchen und es scheint da eine Annäherung vor sich zu gehen. Aber vielleicht mag ich da auch täuschen. Das früher die beiden Kirchen ein gespanntes Verhältnis hatten ist mir nicht unbekannt.

