18-08-2016, 18:20
(17-08-2016, 23:25)Egon Spengler schrieb: Genau dieses "Borschen Atommodell" ist u.a. gemeint.Ich bin weit davon entfernt zu verstehen, was du meinst bzw. von mir erwartest.
Kannst Du versuchen, dessen Grenzen (abgeschlossenes System) und Möglichkeiten (der Physik z.B. Quantenmechanik) ihrer (erkenntnistheoretischen) Grundlage hinsichtlich der Hypothese einer "Einwirkung von transzendenter Macht" zu erläutern?
(Physikalische) Modelle sind dazu da, Messwerte in möglichst guter Näherung zu reproduzieren, ohne umfangreiche (wenn-dann-) Tabellen zu konsultieren. Das Bohrsche Atommodell reproduziert das spektrale Verhalten von Atomen bei Absorption und Emission elektromagnetischer Strahlung insbesondere des Wasserstoffs. Bohr hatte die Vorstellung von wellenförmig kreisenden Elektronen. Er konnte damit erklären, dass Elektronen in Atomkernen keine "Zwischenstadien" einnehmen können, insbesondere nicht "in den Kern stürzen".
Eine darüber hinaus gehende Erkenntnis gibt es eigentlich nicht zumal die schon in die Jahre gekommene Anschauung von kreisenden Elektronen um den Atomkern quantenmechanisch überholt ist. Punktförmige Korpuskeln namens "Elektronen" gibt es nicht im Atom. Es handelt sich bei den "Elektronenbahnen" des Bohrschen Modells um Wahrscheinlichkeiten, wo man bei Messungen mehr oder weniger gehäuft Orte der Wechselwirkung finden kann. Und diese Wahrscheinlichkeiten sind komplexe, räumliche Verteilungen.
Für den Eingriff einer transzendenten Macht sehe ich keine sinnvolle Möglichkeit. Überhaupt sind Modelle - auch die quantenmechanischen - mit ihrer relativ einfachen Konstruktion (s. obige Zweckbestimmung) nicht geeignet, weltanschauliche oder enger, religiöse Anschauungen zu untermauern. Sie haben damit schlicht nichts zu tun. (Ich wiederhole mich!)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard