(31-08-2016, 18:50)Linus schrieb: Wenn die Stelle aber so klar und deutlich besagt, Jesus Christus wäre Gott, wieso formulierst Du denn - dass er c2 200 Jahre später erst auf dem Weg zur Göttlichkeit war.
Das war als theologiegeschichtlicher Hinweis zu verstehen. Ekkard hat es präziser ausgedrückt.
Hellenistisch denkende Christen des 2. Jhs hatten offenbar kein Problem mehr damit, Jesus als Gott zu bezeichnen. Für judenchristliche Gemeinden des 1. Jhs war das noch nicht akzeptabel gewesen.
Den Brief des Ignatius v. Antiochien an die Epheser (Präskript) hatte ich als Beispiel neben den 2. Petrusbrief gestellt, zumal diese Briefe im 2. Jh in zeitlicher Nähe zueinander entstanden waren.
Hier weitere Beispiele aus Briefen des Ignatius von Antiochien:
Ign.Eph 18,2
Denn unser Gott, Jesus, der Christus, wurde von Maria im Schoße getragen,...
Ign. Röm. 3,3
Tritt doch unser Gott Jesus Christus dadurch mehr in Erscheinung, dass er im Vater ist.
Ign.Pol 8,3
Ich wünsche euch immerwährendes Wohlergehen in unserem Gott Jesus Christus;...
(31-08-2016, 18:50)Linus schrieb: Aus der von Dir erwähnten Stelle würde doch hervorgehen, dass Jesus schon spätestens bei seiner Geburt Gott war...
Ja! So wollten die Autoren der angemerkten Briefe wohl verstanden sein.
Es gibt auch Stellen im NT, die nahelegen, dass Jesus in seiner Göttlichkeit präexistent war, also sich schon vor seiner Geburt im Status der Göttlichkeit befunden hatte. Beispielsweise Joh 8,58. 17,5.
MfG B.