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JAKOB : ein Vorbild war er wohl nicht
#18
(17-09-2016, 19:46)Ulan schrieb: - - -
Die Anzahl der Leute, die ins babylonische Exil gingen, wird mit etwa 10.000 angenommen. Bei der Zerstoerung Israels wissen wir aus den assyrischen Unterlagen, dass es sich um 27.290 Personen handelte, die damals exiliert wurden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sargon_II.

Zitat:
  
Zitat:25 Die Samarier, die gegen 26 meinen königlichen [Vorgänger] 28 Groll hegten 26  und, um keine Untertänigkeit zu bezeugen 27 und keinen Tribut zu liefern, 28 […] Krieg führten – 29 in der Kraft der großen Götter, meiner Herren, 30 kämpfte ich mit ihnen. 31 27 280 Einwohner nebst Streitwagen 32 und den Göttern, auf die sie vertrauten, 34 rechnete ich 32 als Beute. 33 200 Streitwagen für mein königliches Heer 34 hob ich unter ihnen aus, 35 und ihre Reste 36 siedelte ich in Assyrien an. 37  Samaria wandelte ich um und machte es größer als zuvor. 38 Leute aus Ländern, die ich mit meiner Hand erobert hatte, 39 ließ ich darin einziehen. 40 Einen General stellte ich als Statthalter über sie ein 41 und ich zählte sie zu den Einwohnern Assyriens.“

– Kalah-Prisma Sargon II.[3]

Wie z.B. aus den Angaben in den Kapiteln 14 und 17 des 2. Chronikbuches zu schließen ist, musste die Gesamtzahl der neun bzw. zehn Stämme zur Zeit der Einnahme des Nordreiches mindestens um die zwölf Millionen betragen haben.
Der geringe Zahl in Sargons Darstellung ist also nur glaubhaft, wenn man annimmt, dass Sargon II. mit den 27.280 Einwohner Samarias nur jene meinte, die er in den Kriegsdienst übernahm, oder dass  - nach dem Tiglat-Pileser im Jahre 732 den Großteil der Bevölkerung des Nordreichs weggeführt hatte - nur noch die Stadt Samaria und die nähere Umgebung unbesetzt blieb.

Nur mal zum Vergleich:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hiskija

Zitat:
Zitat:Sanheribs 3. Feldzug

701 v. Chr. wagte Hiskija im Bund mit Askalon und im Vertrauen auf ägyptische Hilfe den Aufstand gegen Assyrien, was Sanherib veranlasste, während seines dritten Feldzugs in die Region Jerusalem zu marschieren. Gemäß der Inschrift auf dem Sanherib-Prisma berichtet er über die Ereignisse im Raum Jerusalem:

   „Wie ein Vogel im Käfig war Hiskija in seiner königlichen Residenz eingeschlossen. Schanzen warf ich gegen ihn auf, und das Hinausgehen aus seinem Stadttor machte ich unmöglich.....Ich trieb fort 200.150 Menschen, Pferde, Maultiere, Esel, Kamele, unzähliges großes und kleines Vieh....Seine befestigten Städte händigte ich Mitinti von Asdod, Padi von Ekron und Zilbel von Gaza aus.“

– Sanherib[2]

(17-09-2016, 19:46)Ulan schrieb: Uebrigens widerspricht die Bibel selbst dem Bild, es gaebe nur noch Juda und Benjamin nach 722. Ueber Josia (641-609 v.Chr.):

2Chr, 34: "8 Im achtzehnten Jahr seiner Herrschaft, als er das Land und das Haus des Herrn gereinigt hatte, sandte er Schafan, den Sohn Azaljas, und den Stadthauptmann Maaseja und den Kanzler Joach, den Sohn des Joahas, das Haus des HERRN, seines Gottes, auszubessern.
9 Und sie kamen zu dem Hohenpriester Hilkija und man gab ihnen das Geld, das zum Hause Gottes gebracht war und das die Leviten, die an der Schwelle Wache hielten, von Manasse, Ephraim und von allen in Israel Übriggebliebenen gesammelt hatten und von ganz Juda und Benjamin und von denen, die in Jerusalem wohnten."


Manasse, Ephraim und andere waren also noch da. Und sie blieben und wurden die Samaritaner.

Ephraim und Manasse waren dem Reich Juda räumlich am nächsten gelegen. Dass sich aus diesen und anderen Stämmen - alle sind hier wohl mit den “Übriggebliebenen” gemeint - vor und während der Belagerung des Nordreichs ins sichere Juda flüchteten, darf mit Fug und Recht angenommen werden. Ebenso kann angenommen werden, dass den Assyrern nicht gelang, alle Angehörigen der Nordstämme zu erfassen. Darauf deuten einige Schriftstellen hin.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hiskija

Zitat:

Zitat:Der Fall Samarias 722 v. Chr. hatte zur Folge, dass Tausende Israeliten vom Nordreich in Richtung Juda flohen.

Übrigens mutet das Vertrauen in die nicht-biblischen Überlieferungen merkwürdig an. Man muss sich dazu nur mal etwas näher mit Chroniken wie die des Berossos etwas näher befassen. Im Gegensatz dazu sorgt allein die schonungslose Widergabe gewisser Ereignisse in den Schriften des Alten Bundes für Vertrauen in das außergewöhnlichste Buch der Welt-Literatur.

Nicht wissenschaftliche Gründe geben bei den meisten Kritikern den Ausschlag für ihre Einstellung gegenüber die Schrift, sondern persönliche. Wenn ein Theologe oder ein Historiker auch nur den Anschein erweckt, als ob er die biblische Chronologie ernst nehme, ist es um seine wissenschaftliche Karriere geschehen.  Dabei ist es  meist gar nicht so schwer, die Haltlosigkeit der Argumente dieser Kritiker zu erkennen.

Zitat:A digest of the biblical narrative that serves as the historical kernel lying behind the story of the tribes is in order. Derived mainly from the first and second books of Kings, the story has been universally regarded by ten tribes seekers as historical truth. Of course, nearly two centuries of  probing biblical criticism and contested biblical archeology have taught us nothing if not that the biblical narrative cannot be treated as a chronological history narrating the past as ist happened. Indeed, in the case of the biblical narrative with wich we’re concerned here, it is important to bear in mind that at least the first part of the actual (as opposed to the prophetic) history of the ten tribes story (the first book of kings, wich tells the story of the united kingdom created by David and is split into two under his grandson) is considered by biblical scholars to be almost entirely fictional. *)

*) ZVI BEN-DOR BENITE: The Ten Lost Tribes. New York 2009, S. 8.
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RE: JAKOB : ein Vorbild war er wohl nicht - von konform - 18-09-2016, 16:53

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