16-12-2016, 02:53
(16-12-2016, 00:46)Sinai schrieb: Bei politischen Schauprozessen bin ich prinzipiell argwöhnisch.
Und ein Sektenführer, der mitten im 1. Weltkrieg die amerikanischen Burschen zur Wehrdienstverweigerung aufruft, ist bald in einem politischen Schauprozeß !
Das erinnert irgendwie an die Prozesse der Mac Carthy Zeit (obwohl es da um andere Fragen ging)
For heavens sake!
Rutherford wurde angeklagt wegen seines Buches, indem er zur Wehrdienstverweigerung aufrief. Damals war der Wehrdienst Gesetz. Jeder musste ihn machen, auch, wenn Söhne reicher Eltern sich davon freikaufen konnten in einigen Südstaaten. Rutherford hatte somit zu einem Gesetzesbruch aufgerufen, etwas, was kein Staat hinnehmen kann. Es war kein Schauprozess, keine Hexenjagd, kein Vergleich mit der McCarthy-Ära!
Übrigens, im 2. Weltkrieg gab es auch ZJ (in der Schweiz), die ihren Wehrdienst erfüllten. Aus einer Erklährung der Schweizer ZJ vom 15. September 1943:
Zitat:Wir stellen ausdrücklich fest, daß unsere Vereinigung weder gebietet, noch empfiehlt, noch sonst in irgendeiner Weise nahelegt, gegen militärische Vorschriften zu handeln. Derartige Fragen werden weder in unseren Versammlungen noch in den von der Vereinigung herausgegebenen Schriften behandelt. Wir beschäftigen uns überhaupt nicht mit solchen Fragen. Wir erblicken unsere Aufgabe darin, für Jehova Gott Zeugnis abzulegen und allen Menschen die biblische Wahrheit zu verkündigen. Hunderte unserer Mitglieder und Glaubensfreunde haben ihre militärischen Pflichten erfüllt und erfüllen sie weiterhin.
Quelle: sektenausstieg.net/wp-content/uploads/2010/10/Schweizer-Erkl%C3%A4rung-1943.gif
Erst 1948 distanzierte sich die WTG davon.