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Verständnisproblem eines Atheisten
#70
(22-01-2017, 14:43)Adamea schrieb: 1) Ja, dass ist ein Problem.
Die Gläubigen müssten die Evolutionslehre mit in ihr Denken nehmen und umgedreht müssten die Wissenschaftler die Bibel mit in ihr Denken nehmen.
Beides geht natürlich nur mit einem Interesse ein Lösung zu dieses Problem finden zu wollen und mit etwas Fantasie.

Nein, das ist nicht richtig. Die Bibel hat zu naturwissenschaftlichen Fragen absolut nichts beizutragen. Die Bibel ist in der Beziehung auf bronze- bis eisenzeitlichem Niveau. Das hilft der Wissenschaft rein gar nichts. Die Bibel hat nur Relevanz in Fragen des Glaubens und menschlicher Beziehungsmodelle.

(22-01-2017, 14:43)Adamea schrieb: 2) Die wörtliche Richtigkeit liegt nicht nur im Wort, sondern auch in der Denkweise und Verwendung eines Wortes.
Der Schöpfungsbericht sagt jedenfalls schon mal aus, dass Gott der Reihe nach erschaffen hat, und somit Zeit brauchte um dies zu tun.
Das kann keiner Abstreiten.
Auch die Evolution erfolgte nicht mit einem Fingerschnipp und der Urknall der plötzlich geschah ist wie ein plötzlicher Wunsch den Gott gehabt haben muß als er beschlossen hat die Welt zu erschaffen.
Der Schöpfungsbericht könnte also sehr gut den Urknall und die Evolution, in einer für uns kindlichen Geschichte erzählen. Damals hatten die Menschen nicht unser Wissen, also auch niemals unsere Worte, Begriffe, Ausdrücke und Denkweisen in der sie verwendet wurden.

Nun, dass Gott hier zur Tat schritt wird ja durchaus von vielen Menschen abgestritten, also geht das schon (wie ueberzeugend das ist, haengt vom Detail ab, was uns hier jetzt nicht zu interessieren braucht). Allerdings ist mir schon klar, was Du hier eigentlich sagen moechtest, naemlich dass man so oder aehnlich, wie Du das tust, durchaus Wissenschaft und Glaube vereinbaren kann; die meisten Menschen tun das ja auch. Kreationismus oder Intelligent Design machen aber darueber hinaus Aussagen zu wissenschaftlichen Fragen, und da scheitern sie halt.

(22-01-2017, 14:43)Adamea schrieb: Es wäre das Beste wenn die Wissenschaftler, die Atheisten und die Religionen miteinander arbeiten könnten.

Wie gesagt, das geht nur in gesellschaftlichen Fragen und auch Geisteswissenschaften. In Naturwissenschaften hat Religion nichts zu suchen (was jetzt nicht heisst, dass Naturwissenschaftler persoenlich nicht glaeubig sein koennen; das hat nur keine Relevanz in der Forschung).

(22-01-2017, 14:43)Adamea schrieb: 3) Das mit dem ..."da sie dann nicht mehr transzendent sondern immanent sind"... verstehe ich nicht, damit kann mein Hirn leider nicht arbeiten.

Die Nichtfassbarkeit Gottes (also, dass seine Existenz oder Nichtexistenz nicht bewiesen werden kann) wird mit seiner Transzendenz begruendet, also, einfach ausgedrueckt, dass er nicht in dieser Welt existiert sondern ausserhalb. Jesus war nach Ansicht der Kirche demnach sein immanenter Ausdruck, oder einfach ausgedrueckt, er hat ihn in diese Welt geschickt, damit Gott mit dieser Welt in Dialog treten kann, als Gottes Hand und Mund sozusagen. Dinge in dieser Welt sind natuerlich prinzipiell der Wissenschaft zugaenglich, weshalb auch behauptete uebernatuerliche Phaenomene das sind. Sieht man eine Wirkung, kann man diese untersuchen. Im 18. bis 19. Jahrhundert war wegen der Abwesenheit solcher Zeichen der Deismus beliebt, also die Vorstellung, dass Gott zwar die Welt irgendwann erschaffen hat, aber aus irgendeinem Grund mit dieser nicht mehr in Kontakt tritt.

(22-01-2017, 14:43)Adamea schrieb: 4) Die Bibel als Wort Gottes anzusehen, geht nur dann, wenn man sich bewusst ist dass dieses Wort nun mal durch ein menschliches Hirn geflossen ist bevor es überhaupt aufgeschrieben wurde.
Auf dem Weg über den menschlichen Verstand, zu einer gewissen Zeit und ihren Problemen, ist es logisch dass das Wort schon immer ungenau war.

Nun, so klar ist das vielen Glaeubigen nicht. Zumindest in den USA habe ich viele Menschen getroffen, die an die woertliche Unfehlbarkeit der Bibel glauben und deshalb jeden Hinweis auf Widersprueche darin als Gotteslaesterung ansehen. In Deutschland oder Oesterreich ist das wohl eher selten, kommt aber auch vor. Auch hier auf dem Forum gibt es mehrere Leute, die sich gegen die historisch-kritische Theologie zum Teil recht heftig wehren (z.B. konform oder auch Sinai).
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