12-02-2017, 21:53
(12-02-2017, 11:22)Richard_K schrieb: Kurz zu mir:Ein herzliches Willkommen auch nochmal hier! Da wir uns um die Verständnisprobleme eines unserer Atheisten bemühen, passt vielleicht eine persönliche Bemerkung, die vielleicht auch etwas mit Religion und Wahrheit zu tun hat:
Bin ganz neu hier, pensioniert, Physiker, Humanist und daher Atheist
Ich bin ebenfalls Physiker im Ruhestand, und ich kann nicht sagen, 'ich bin Atheist, weil ich Humanist wäre'. Ich persönlich denke, ein solches Junktim (oder gar eine Kausalbeziehung) besteht nicht. Die entsprechenden Geschichten der Bibel heran gezogen, machen ebenfalls einen "Humanisten".
Die Verhaltensfehler, die aus Menschen wahre Monster machen können, liegen außerhalb der mythologischen Geschichten oder anderer Denkmuster der humanistischen Art. Das menschliche Verhalten ist evolutionsbedingt eine Mischform aus solitären und vergesellschafteten Lebensformen und dient in erster Linie dem Selbsterhalt. Je nach äußerer Bedingung kippt die vergesellschaftete Lebensform in die solitäre mit der Bekämpfung der Feinde. Meistens ist dies mit einer Gefolgschaft verbunden, die in diesen Fällen ebenfalls mit brutaler Härte "die Feinde" bekämpft. Ziel ist die Auslöschung der konkurrierenden Gesellschaft.
Dieses gesellschaftliche Hin und Her geht einher mit einem Kippen der Vorstellungen dessen, was gemeinhin als gut und richtig empfunden wird - folglich ist die Religion betroffen aber nicht ursächlich.
Ich bin (christlicher) Atheist, weil die Gottesvorstellungen keinen wirklichen Einfluss auf das vergesellschaftete Leben haben. Mir hat noch niemand zu erklären vermocht, woran man das Wirken Gottes erkennen kann. Die mythologischen Geschichten am allerwenigsten. Selbst tadelloses mitmenschliches Verhalten ist Folge der äußeren Bedingungen und einer guten Erziehung - und nichts anderes.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

