(01-04-2017, 21:11)Gundi schrieb:(01-04-2017, 19:07)Hmm schrieb: Die Wahrscheinlichkeit ,dass ein Planet, wie in dem Video beschrieben,existieren kann, liegt irgendwo bei 0,0...01%. Zusätzlich liegt die Wahrscheinlichkeit,wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, von der Bildung der ersten Zelle bishin zur Entstehung, des Menschen durch Auslese und Mutation, ebenfalls irgendwo bei 0,0....01%.
Du darfst dabei nicht die unglaubliche Ausdehnung des Universums und die unvorstellbar vielen Galaxien, Sonnen, Planeten etc. vergessen. Gleiches gilt für die rießigen Zeiträume.
Stell dir nur mal vor, unser Planet existiert seit 4,6 Milliarden Jahren. Das ist eine zeitliche Dimension, die wir uns als Menschen überhaupt nicht wirklich bewusst machen können. Fast würde es seltsam erscheinen, hätte sich in all der Zeit kein Leben entwickelt. Und genauso wäre es verwunderlich, würden die physikalischen Vorraussetzungen für Leben nicht auch anderswo im All vorhanden sein.
Die Wahrscheinlichkeit mag noch so gering sein, wenn nur die Menge groß genug (bzw. genügend Zeit vorhanden ist) ist wird auch dieser Fall irgendwann mal eintreten.
Ja, die meisten Menschen vergessen, sich vorzustellen, wie unvorstellbar riesig das Universum ist (une wie unvorstellbar unbedeutend wir im Vergleich sind). Unsere eigene Galaxie, die Milchstrasse, hat irgendetwas zwischen 200 und 400 Milliarden Sterne, und die Zahl der Planeten in dieser Galaxie liegt in einer aehnlichen Groessenordnung. Unsere Nachbargalaxie, Andromeda, hat etwa 1 Billionen Sterne (1.000.000.000.000). Nun sind die Milchstrasse und Andromeda nicht die einzigen Galaxien; allein das Hubble-Teleskop kann im sichtbaren Universum etwa 100 Milliarden Galaxien ausmachen, und die Zahl duerfte sich in der Zukunft noch mindestens verdoppeln (eine Rechnung vom letzten Jahr geht sogar von 2 Billionen aus). Man multipliziere diese Zahlen, um die etwaige Groessenordnung der Zahl von Planeten zu erhalten. Das, zusammengenommen mit den ebenfalls erwaehnten immensen Zeitrahmen, die das Universum schon existiert, laesst angeblich so unwahrscheinliche Zufaelle ploetzlich in einem viel freundlicheren Licht erscheinen.
D.h., die gedanklichen Schwierigkeiten mit solchen Konzepten wie Evolution liegen einfach daran, dass all diese Zeitraeume, Entfernungen und Zahlen unsere menschlichen Vorstellungen bei weitem ueberschreiten. Die wenigsten Menschen versuchen sich daran, diese Dinge mal zu visualisieren (auch im Internet findet man Visualisierungshilfen hierzu). Ich hatte das mal in diesem Thread angesprochen: Die Welt ist gross...
Was aber nun die gar so natuerliche Annahme eines Schoepfergottes angeht, so liegt dies auch hauptsaechlich an der Art und Weise, wie wir erzogen werden und in welchem Kulturkreis wir gross werden. Eine der aeltesten noch existierenden Religionen auf unserer Erde, der Jainismus, kennt keinerlei Schoepfergott und haelt das Universum fuer ewig. Im Prinzip ist der Glaube auch atheistisch, obwohl teilweise einige erleuchtete Wesen verehrt werden. Der Weg dahin steht aber jedem offen. Dies wiederum bedeutet, dass es auch gar nicht so natuerlich ist, wie mancher Glaeubige denkt, dass der Glaube an einen Gott oder gar an einen Schoepfergott etwas selbstverstaendlich Menschliches ist. Ein Gutteil der Menschheit kommt auch immer schon ohne Gott oder Goetter aus, und in diesem Beispiel ist die Grundlage philosophischer Natur und hat mit der ET nichts zu tun.
Der Buddhismus kennt zwar im Prinzip Goetter, aber diese sind nicht weiter wichtig; mit der Erschaffung der Welt haben die Goetter jedenfalls auch dort nichts zu tun. Einen Schoepfergott gibt es auch dort nicht, da die Aufeinanderfolge der Welten als unendlicher Zyklus angenommen wird, der keines Gottes bedarf.
Ein grosser Teil der Menschheit kommt also seit Jahrtausenden schon ohne Schoepfergott aus, ohne dass sie je etwas von der ET gehoert haetten. Und um das zu sehen, muss man sich nicht mal die Groesse des Universums vorstellen koennen; dafuer reicht es schon, mal ueber den Tellerrand der abrahamitischen Religionen hinaus zu blicken.
Was meinen eigenen Glauben angeht, so kann ich mir sicherlich vorstellen, dass es irgendwelche transzendenten Wesen gibt; nur ist das, so ganz ohne Evidenz, eine relativ muessige Vorstellung. Was den Gott des Christentums angeht, habe ich da eher ganz prinzipielle Vorstellungsprobleme. Wenn man sich mal anschaut, wie er das wurde, was er ist, sieht es da halt etwas duerftig damit aus, warum gerade dieser Gott uns erschaffen haben sollte. Nichts fuer ungut.