(27-04-2017, 00:49)Sinai schrieb: Das gilt seither fuer praktisch alle Christen, da die Offenbarung nun einmal zum verbindlichen christlichen Kanon aller christlichen Kirchen gehoert.
Nein, durch Irenaeus wurde kein verbindlicher Kanon festgelegt. Noch im 4. Jahrhundert wurde darueber diskutiert, was denn in den Kanon hineingehoert. Unsere fruehesten ueberlieferten Bibeln haben abweichenden Inhalt. Was Katholiken angeht, so ist der Kanon seit dem Konzil von Trient als verbindlich festgelegt. Wer nicht an diesen Kanon glaubt, ist fuer die katholische Kirche ein Haeretiker.
(27-04-2017, 00:49)Sinai schrieb: Aber selbst das gilt nicht. Die allermeisten Katholiken verwerfen die Geheime Offenbarung. Kaum einer identifiziert sich mit diesem Zeug, jeder distanziert sich bzw ignoriert diese abstruse Lehre völlig !
Wo hast Du denn diese Statistik her? Umfrage? Es ist schon richtig, dass viele Katholiken sich nicht um die Lehren ihrer Kirche scheren. Die meisten wissen ja nicht mal, dass sie per Dogma in der Kommunion das tatsaechliche Fleisch und Blut Christi zu sich nehmen. Das ist jetzt aber eher eine Frage darueber, wie ernst Katholiken im allgemeinen die Glaubenslehren ihrer Kirche nehmen. Ich wuerde mal sagen, dass das je nach Land und Kulturkreis sehr unterschiedlich ist. Deutschland ist da eher aussergewoehnlich.
(27-04-2017, 00:49)Sinai schrieb: @ Ulan: was soll denn ein Durchschnittskatholik machen, wenn dieser Dreck hinten in seiner Bibel steht ?
Im Mittelalter war das segensreiche Bibelverbot, damals wurde das Volk nicht mit so was belastet. Aber "Dank" der Protestanten ist das alles jetzt in die Landessprache übersetzt
Aber der gelernte Katholik weiß damit umzugehen. Er ignoriert das Teufelszeug
Nun, da die Sache mit der Inquisition zum Glueck ein Ding der Vergangenheit ist, zumindest was die praktischen Auswirkungen von Folter und Todesstrafe angeht (was uebrigens noch gar nicht so lange her ist), ist ja heutzutage jeder frei, was er glaubt oder nicht, und kann das auch sagen. Einen Kirchenausschluss gibt's da hoechstens, wenn man das offen in einer kirchlichen Diskussion ausspricht.
Uebrigens solltest Du da mit Deiner Kritik an den Protestanten vorsichtig sein. Die Offenbarung des Johannes ist erst nach der Reformation durch die Katholische Kirche per Dekret als verbindlich fuer jeden Katholiken festgestellt worden.
Wobei selbst ein Papst vor ein paar Jahren diese Entscheidung andeutungsweise bedauert hat. Das blieb aber vage genug, denn selbst ein Papst darf Dogmen nicht widersprechen.

