01-07-2017, 00:15
Hier wird wohl "Ur-Gesellschaft" mit "Ur-Glaube" verwechselt. Ich denke, eine Ur-Gesellschaft hat es nie gegeben, sondern regionale Sippen oder Gruppen. Nach allem, was man so hört, waren die Urmenschen über eine große geographische Fläche verteilt. Es hat aber einmal eine Zeit gegeben, als die Menschheit fast ausgestorben ist. Ich habe leider den Grund vergessen. Dieses (vermutlich klimatische) Ereignis hat ganz sicher zur Vereinzelung der Sippen/Gruppen geführt, deren Gemeinschaftsleben sich unabhängig von anderen entwickelt hat. Und wahrscheinlich sind diese Einzelgruppen von Ostafrika aus nach Norden und Osten gewandert. Also eine (und nur eine) Ur-Gesellschaft ist höchst unwahrscheinlich oder so alt, dass keine Reste mehr nachweisbar sind.
Anders der Ur-Glaube. Es könnte sehr wohl sein, dass die starke soziale Bindung und die Ausbildung der Sprache eine Art Ur-Religion erzeugt. Diese ist vermutlich durch das Gefühl für die ganze Sippe geprägt. Der Ahnenkult hinterlässt davon einen heute noch spürbaren Eindruck. Solche Vorstellungen bilden sich immer wieder, weil sie Ausdruck des Beziehungsbestrebens sind. Letzteres überträgt Schicksalsschläge auf anonyme Mächte nach dem Motto: Jemand muss daran schuld sein. Ebenso bewirken äußere Feinde die Geschlossenheit der Gruppe/Sippe.
Ich kann mir also vorstellen, dass das Beziehungsbestreben der Gattung Homo derartige Vorstellungen produziert - und das immer wieder über lange Zeiten hinweg. Heute reden wir vom "Humanum" (Humanismus, Menschlichkeit) und meinen nichts anderes. Einen Gott braucht man dafür nicht; aber dessen Vorstellung weist die Richtung auf die Ganzheit der umgebenden Gesellschaft, ja der ganzen belebten Welt.
Anders der Ur-Glaube. Es könnte sehr wohl sein, dass die starke soziale Bindung und die Ausbildung der Sprache eine Art Ur-Religion erzeugt. Diese ist vermutlich durch das Gefühl für die ganze Sippe geprägt. Der Ahnenkult hinterlässt davon einen heute noch spürbaren Eindruck. Solche Vorstellungen bilden sich immer wieder, weil sie Ausdruck des Beziehungsbestrebens sind. Letzteres überträgt Schicksalsschläge auf anonyme Mächte nach dem Motto: Jemand muss daran schuld sein. Ebenso bewirken äußere Feinde die Geschlossenheit der Gruppe/Sippe.
Ich kann mir also vorstellen, dass das Beziehungsbestreben der Gattung Homo derartige Vorstellungen produziert - und das immer wieder über lange Zeiten hinweg. Heute reden wir vom "Humanum" (Humanismus, Menschlichkeit) und meinen nichts anderes. Einen Gott braucht man dafür nicht; aber dessen Vorstellung weist die Richtung auf die Ganzheit der umgebenden Gesellschaft, ja der ganzen belebten Welt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

