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Gab es EINE menschl. Urgesellschaft?
#63
(02-07-2017, 14:43)Ulan schrieb:
(02-07-2017, 12:27)scilla schrieb: wenn die Religion einer Umweltreligion entstammt,
dann hat Adamea recht

jede Handlung, die sch gegen den Umweltschutz richtet, ist dann irrational, dumm und schädlich für das Weltgeschehen
jeder kleine Schritt und Gedanke in Richtung Umwelt, bedeutet dann, daß man kein Umweltatheist mehr ist

Was soll denn eine "Umweltreligion" sein? Tanzt man da im Mondlicht und umarmt Baeume?

Aber selbst wenn wir Deine Aussage einfach mal so hinnehmen und eine "Umweltreligion" als gegeben akzeptieren, wuerde ich Deiner Aussage widersprechen. Es ist keineswegs automatisch irrational, dumm oder schaedlich, wenn wir gegen den Umweltschutz handeln. Unsere ganze Existenz ist in gewisser Weise eine Belastung fuer die Umwelt. Trotzdem wuerde ich den Selbsterhaltungstrieb als positiv einordnen, und insofern sind auch viele unserer die Umwelt schaedigenden Handlungen rational, klug und nuetzen uns. Bis zur Selbstverleugnung will das wohl niemand treiben, sonst muessten wir uns in eine Ecke legen und uns moeglichst umweltneutral um die Ecke bringen; aber das kann ja wohl nicht Sinn der Sache sein.

D.h., so absolut, wie Du es schreibst, gilt auch Deine Aussage nicht. Es kann also bestenfalls darum gehen, die Umwelt nicht ueber Gebuehr zu belasten, und da den rechten Mittelweg zu finden, ist gar nicht mal so einfach. Menschliche Aktivitaet, also die menschliche Kulturlandschaft mit Haeusern, Gaerten, Feldern und Feldrainen, resultiert in einer sehr viel Spezies- und Individuen-reichere Landschaft als eine reine Naturlandschaft es je waere. Der (fast) reine Buchenwald, der sich hier durchsetzen wuerde, waere nahezu unbewohnt von Tieren, und auch was Pflanzen angeht, waere er sehr eintoenig. Ist biologische Diversitaet also gut oder schlecht? Kuemmert es die Natur ueberhaupt?

Die meisten Arten, die wir um uns haben, egal ob Tier oder Pflanze, werden irgendwann in geologisch naechster Zeit vernichtet werden, egal ob wir Menschen etwas dazu tun oder nicht. Uebertriebene Liebe zum Umweltschutz erscheint mir auch nichts anderes zu sein als eine gewisse Form von Eitelkeit, der Wunsch, uns fuer wichtiger zu halten, als wir es eigentlich sind. Ich bitte das jetzt nicht als ein Plaedoyer gegen den Umweltschutz misszuverstehen - ich halte den durchaus fuer richtig und wuenschenswert - aber als eine Religion mit Absolutheitsanspruch taugt er genau so wenig wie auch sonst fast alles.


Sehr richtig!    Eusa_clap         Genau so habe ich das in Beitrag #56 gemeint.

Wenn ich 40 Millionen Indios vor dem Hungertod retten kann, indem ich den Amazonas brandrode und dann mittels 100 Tonnen vom Flugzeug versprühtem Unkrautvernichtungsgift und Pestiziden (DDT) rasch Ackerboden schaffe, dann wäre das zwar meinetwegen ein Umweltdesaster biblischen Ausmaßes, aber laut meiner Wertordnung dennoch sehr gerechtfertigt !
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RE: Gab es EINE menschl. Urgesellschaft? - von Gundi - 27-06-2017, 14:57
RE: Gab es EINE menschl. Urgesellschaft? - von Gundi - 28-06-2017, 21:33
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RE: Gab es EINE menschl. Urgesellschaft? - von Sinai - 02-07-2017, 15:30
RE: Gab es EINE menschl. Urgesellschaft? - von Gundi - 07-07-2017, 21:46

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