31-07-2017, 09:59
(31-07-2017, 08:17)scilla schrieb: 1) der Prozesskundler enstammt der Bodenkunde (bodenbildende Prozesse) und der physischen Geographie (Verwitterungsprozesse)
Hm... aber Chemiker und andere Naturwissenschaftler untersuchen doch auch Prozesse. Warum sollte da die Bodenkunde (die sich eben auf den Boden begrenzt) gegenüber der Limnologie (die sich auf den See begrenzt) irgendeinen Vorteil haben?
Und ich kann mich nur wiederholen: Prozessverständnis und interdisziplinäre Denk- und Arbeitsweise ist heutzutage allgegenwärtig in den Umweltwissenschaften und eben längst nicht begrenzt auf die physische Geographie.
(31-07-2017, 08:17)scilla schrieb: man braucht dazu kein Labor
sondern man nutzt nur seine Sinne an Ort und Stelle
und folgt einem Ablauf bei der Untersuchung
So, so... der Bodenkundler macht also keine Untersuchungen des Bodens (Korngröße, Gehalt org. Kohlenstoff, Dicke der einzelnen Bodenhorizonte etc.)? Und der physische Geograph schaut sich nicht Wetterdaten, Wasserstände, Landnutzugsdaten etc. an oder erhebt diese?
Kann ich mir nicht so recht vorstellen, und ein Bericht völlig ohne Daten auf die er sich stützt erscheint mir auch recht sinnlos.
(31-07-2017, 08:17)scilla schrieb: 2) die Treppenstufen der Materie (Kunsthistoriker) finden sich beim Biologen Konrad Lorenz,
der sich seinerseits auf Nicolai Hartmann beruft
ich dachte dabei aber auch an die Geologen und Geomorphologen
denn die dortigen Zeiträume lassen sich kaum in einem Koordinatensystem eintragen
(der eine wichtige Zeitraum ist ganz kurz, der andere ganz lang
und vielleicht gab es diese Zeiträume gar nicht,
denn wenn jemand die Genese alternativ erklären kann,
werden auch dei Zeiträume anders abgegrenzt)
Ja nun, du musst ja auch nicht alles zusammen darstellen. Natürlich benötigst du verschiedene Skalen, je nach dem ob du beispielsweise die Erdgeschichte als ganzes oder nur die letzten 1000 Jahre auflösen möchtest. Aber warum sollte das ein Problem sein? Man tut dies ja nur aufgrund der Übersichtlichkeit.
(31-07-2017, 08:17)scilla schrieb: 4) die Tatsache, daß ich bereits seit 2000 derartiges behaupte,
weil es darüber nahezu keine Lehrbücher gibt,
zeigt, welche Dumpfbacken an den Instituten hocken
Bevor du andere so herablassend als Dumpfbacken beleidigst, könntest du ja mal überlegen, ob es nicht vielleicht auch deine Ansichten sind, die Fehler aufweisen.
(31-07-2017, 08:17)scilla schrieb: ein Geograph sollte den Politikern sagen, was am Drängensten ist
und dann können die Politiker Verfügungs-Wissenschaftler beauftragen,
wirtschaftliche Losungen zu finden
der Geograph beobachtet und diagnostiziert die Leistung der Politik (incl Verfügungswissenschaften),
damit die Bevölkerung die treffenste Partei wählen kann
und die politischen oder behördlichen Dumpfbacken aus ihren Positionen entfernt werden
ein Geograph stellt seinen Auftraggeber in Frage
Nein, das tut bei weitem nicht jeder Geograph. Und es ist mir schleierhaft, woher du diese Arroganz nimmst, den Geographen in eine solche Sonderrolle zu heben. Gerade die Geographie hat doch das Problem, das sie von allem ein bisschen was macht, aber kaum etwas vertiefend beherrscht. Du magst das als Vorteil ansehen, viele sehen gerade darin den Nachteil, weil manchmal ein vertieftes Verständnis für eine Materie eben wichtig ist.
Es benötigt daher nicht zwingend den Geographen um die Leistung der Polititk zu beobachten, denn es gibt dafür zb. auch Politologen, Soziologen, Philosophen etc.
Nicht falsch verstehen, die Geographie ist sicherlich ein interessantes und bildendes Studienfach. Aber so allumfassend wie du sie darstellst ist sie bei weitem nicht. Das mag zu Humboldts Zeiten anders ausgesehen haben, heute gibt es diese Sonderrolle so nicht mehr.
