Hmm, ich muss gestehen, ich habe ein wenig Schwierigkeiten, da die genauen Argumentationsketten zu erkennen.
Ich kann mir schon vorstellen, dass jemand auf eine solche Aussage anspringt. Es ist zwar praktisch richtig, dass es keinen Wert hat, sich Gedanken ueber ein Phaenomen zu machen, fuer dass man keine positive Evidenz hat; trotzdem ist der Satz, dass Gott "ausgeschlossen" ist, wohl etwas zu stark ausgedrueckt, da das zu sehr nach erwiesener Nichtexistenz klingt. Gottesvorstellungen gibt es ja viele, und die zahlreichen Deisten des 18. Jhdts. hatten die Vorstellung eines Gottes, der uns zwar irgendwann geschaffen hatte, sich aber nicht mehr um unseren Alltag kuemmert und heute nicht mehr eingreift. Es macht zwar keinen Sinn, wie Du sagst, so eine Vorstellung in wissenschaftliche Fragestellungen hineinzuziehen, aber prinzipiell ausgeschlossen ist sie rein formal halt nicht.
Ich habe auch das Gefuehl, dass das Ende der Diskussion in eine aehnliche Richtung geht. Ich glaube, es war nicht hier, aber irgendjemand hat mal behauptet, dass die Urknall-Hypothese nichts anderes sei, als uns den Schoepfergott wieder durch die Hintertuer in die Physik zu holen. Nicht umsonst hat das auch die Kirchen irgendwie mit den Naturwissenschaften wieder versoehnt, weil ihnen die Parallelen zu einer Schoepfungsvorstellung nicht entgangen sind. So wie es aussieht, laesst uns die Urknall-Hypothese am entscheidenden Punkt auch allein. Da Raum und Zeit gleichzeitig entstanden sind, macht die Frage nach einem "davor" zwar nur begrenzt Sinn, aber wir haben ja auch noch den ersten Satz in Ekkards Liste im Eingangsbeitrag:
Mit der Ursache haben wir hier halt unsere Schwierigkeiten, und das ist ja auch ein Punkt, auf dem Kreationisten gerne herumreiten (das altbekannte "von nichts kommt nichts"). Die Ewigkeit der Energie wuerde das Problem zwar momentan umschiffen, aber im Prinzip uebergeben wir die Frage dadurch nur an eine Art infiniten Regress ("It's turtles all the way down").
Oder anders ausgedrueckt, ich glaube nicht, dass die Frage nach der Ewigkeit der Energie beantwortbar ist, und aus rein prinzipiellen Gruenden ist es die nach einem Schoepfergott halt auch nicht. Ich persoenlich sehe keine Moeglichkeit, diese Fragen in irgendeiner Form zu beantworten, aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, da ich mir da nicht alle Theorien angeschaut habe.
Was die Sachen in der Mitte Deines Beitrags angeht, weiss ich nicht so recht. Ekkard hatte ja schon die Gödelscher Unvollständigkeitssaetze angesprochen, wobei es darum geht, dass hinreichend starke Systeme entweder unvollstaendig oder widerspruechlich sind und dass sie ihre eigene Konsistenz nicht beweisen koennen. In der Physik gibt's ja noch die Heisenbergsche Unschärferelation. Was da jetzt genau gesagt werden sollte, versuche ich morgen noch mal zu ueberlegen.
Edit: Ekkard hat das ja schon viel knapper und praegnanter beantwortet. Sei's drum, ich lass das jetzt trotzdem stehen.
Zitat:ich behauptete, dass mit dem aktuellen Stand der Physik ein Gott ausgeschlossen ist, also es nicht Wert ist über ihn nachzudenken, solang man keine begründete Annahme treffen kann.
Ich kann mir schon vorstellen, dass jemand auf eine solche Aussage anspringt. Es ist zwar praktisch richtig, dass es keinen Wert hat, sich Gedanken ueber ein Phaenomen zu machen, fuer dass man keine positive Evidenz hat; trotzdem ist der Satz, dass Gott "ausgeschlossen" ist, wohl etwas zu stark ausgedrueckt, da das zu sehr nach erwiesener Nichtexistenz klingt. Gottesvorstellungen gibt es ja viele, und die zahlreichen Deisten des 18. Jhdts. hatten die Vorstellung eines Gottes, der uns zwar irgendwann geschaffen hatte, sich aber nicht mehr um unseren Alltag kuemmert und heute nicht mehr eingreift. Es macht zwar keinen Sinn, wie Du sagst, so eine Vorstellung in wissenschaftliche Fragestellungen hineinzuziehen, aber prinzipiell ausgeschlossen ist sie rein formal halt nicht.
Ich habe auch das Gefuehl, dass das Ende der Diskussion in eine aehnliche Richtung geht. Ich glaube, es war nicht hier, aber irgendjemand hat mal behauptet, dass die Urknall-Hypothese nichts anderes sei, als uns den Schoepfergott wieder durch die Hintertuer in die Physik zu holen. Nicht umsonst hat das auch die Kirchen irgendwie mit den Naturwissenschaften wieder versoehnt, weil ihnen die Parallelen zu einer Schoepfungsvorstellung nicht entgangen sind. So wie es aussieht, laesst uns die Urknall-Hypothese am entscheidenden Punkt auch allein. Da Raum und Zeit gleichzeitig entstanden sind, macht die Frage nach einem "davor" zwar nur begrenzt Sinn, aber wir haben ja auch noch den ersten Satz in Ekkards Liste im Eingangsbeitrag:
Zitat:Kausalität / Kausalkette: Die Beschreibung (eines Experiments) muss auf mindestens eine Ursache zurück zu führen sein.
Mit der Ursache haben wir hier halt unsere Schwierigkeiten, und das ist ja auch ein Punkt, auf dem Kreationisten gerne herumreiten (das altbekannte "von nichts kommt nichts"). Die Ewigkeit der Energie wuerde das Problem zwar momentan umschiffen, aber im Prinzip uebergeben wir die Frage dadurch nur an eine Art infiniten Regress ("It's turtles all the way down").
Oder anders ausgedrueckt, ich glaube nicht, dass die Frage nach der Ewigkeit der Energie beantwortbar ist, und aus rein prinzipiellen Gruenden ist es die nach einem Schoepfergott halt auch nicht. Ich persoenlich sehe keine Moeglichkeit, diese Fragen in irgendeiner Form zu beantworten, aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, da ich mir da nicht alle Theorien angeschaut habe.
Was die Sachen in der Mitte Deines Beitrags angeht, weiss ich nicht so recht. Ekkard hatte ja schon die Gödelscher Unvollständigkeitssaetze angesprochen, wobei es darum geht, dass hinreichend starke Systeme entweder unvollstaendig oder widerspruechlich sind und dass sie ihre eigene Konsistenz nicht beweisen koennen. In der Physik gibt's ja noch die Heisenbergsche Unschärferelation. Was da jetzt genau gesagt werden sollte, versuche ich morgen noch mal zu ueberlegen.
Edit: Ekkard hat das ja schon viel knapper und praegnanter beantwortet. Sei's drum, ich lass das jetzt trotzdem stehen.