24-09-2017, 10:33
(24-09-2017, 10:24)Ulan schrieb:(24-09-2017, 09:16)Horacker schrieb: Machen wir also weiter mit dem Ross und ich sage dir, wie es weiter geht. Ich werde nicht dir, sondern den Usern dieses Forums die noch zur Vernunft begabt sind, nach und nach deutlich beweisen, das diese monströse Dreifaltigkeit nicht nur Unsinn ist, sondern auch ein Beispiel für die erfolgreichen Verdummungspraktiken des Christentums, repsektive der Konfessionen sind, noch genauer formuliert das Dogma stand schon immer über der Vernunft und das, was Christen unter Moral verstehen.
Nun, auch wenn ich in der Dreifaltigkeit, zu der es hier uebrigens schon genug Themen auf dem Forum gibt, selbst auch keinen Sinn erkennen kann, stimmt es nicht, dass das schon bei der Abfassung als unvernuenftig angesehen wurde. Die beherrschende Philosophie der Antike war der Platonismus, der bis zum Ende der Antike in der Form des Neuplatonismus alle anderen philosophischen Schulen verdraengte. Im Prinzip steckt dahinter die Vorstellung, dass die Welt, in der wir leben, nur ein schwacher Widerschein der eigentlichen Welt ist, in der die eigentlich wirklich existierenden Dinge und Vorstellungen zu Hause sind (ich mische hier und in der Folge die Platonismen etwas). Ein Stuhl, den Du hier siehst, ist also nichts als eine fehlerhafte Abbildung des eigentlichen Stuhls in der Idealwelt. Dieses Idealwelt wurde z.B. als "Substanz" bezeichnet, die Kopien als "Hypostasen", "Aspekte" etc. Das wurde so auch zum Teil auf Menschen uebertragen, wo auch wir nichts weiter als fehlerhafte Repraesentanten des wirklichen Menschen sind.
Das Dogma der Dreifaltigkeit arbeitet genau so. Der eigentliche Gott, also seine Substanz, existiert in dieser Idealwelt (hier der Himmel oder einer von mehreren), aber was wir Menschen wahrnehmen, sind nur seine Aspekte oder Hypostasen, hier halt Vater, Sohn, Hl. Geist, die jeweils eine Facette von ihm abbilden. Die Substanz kann der Mensch, nach platonischen Vorstellungen, nur in der Gedankenwelt erreichen.
Nach platonschen Vorstellungen sicherlich, aber nicht auf der Schriftbasis einer durchgehend monotheistischen Theologie des AT und des NT.
Im übrigen, Dank für deinen sachlichen Beitrag.
Um beim Thema des Threads zu bleiben, könnte der kategorische Imperativ als allgemeines moralisches Prinzip der Menschen gelten?
Wäre in dieser Welt ohne Religion alles erlaubt, wie Dosotjewski behauptete, denn mit Religion ist ja in dieser Welt auch alles erlaubt, behauptet jetzt einmal Horacker.
Was fehlte dem Menschen, gäbe es keine Religionen mehr?