26-09-2017, 10:21
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26-09-2017, 10:50 von Ulan.
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(26-09-2017, 09:52)Ulan schrieb:(26-09-2017, 09:07)Horacker schrieb: ... um deutlich aufzuzeigen, das die Bibel ein durchweg inhumanes Buch ist, diese schon pervertierte Grausamkeit zieht sich wie ein roter Faden durch die Bibel, in der dieser Gott sich auch immer wieder an Kindern vergreift.
Nun, "durchweg inhuman" trifft es halt aber auch nicht. Die Bergpredigt, nur als Beispiel, ist bei vielen Menschen als Basis einer humanen Grundeinstellung sehr beliebt. Tendenzen, sich im Christentum vom AT wegen seiner sehr zweifelhaften Ethik zu trennen, gab es ja schon in der Antike (siehe Marcion von Sinope als bekanntestes Beispiel); das hat nur nicht funktioniert, weil die Evangelien an AT-Geschichten aufgehaengt sind.
Ich sehe die Bergpredigt als einen der größten relgiösen Weisheitstexte der Menschheit an, dazu stehe ich. Aber wir finden gerade in der Theologie des NT auch die Anfänge und Wurzeln des Antisemitismus und selbst die Inquisition sah sich in ihrem "Tun" durch einen Paulinischen Text gerechtfertigt.
(Ob diese oft seltsamenTheologien eines Paulus dem Christentum wirklich genützt haben?)
Die Höllen-Theologie eines Jesus ist ein thologisches Faktum und wird heute standhaft verleugnet, denn früher konnte man die Hölle nicht voll genug kriegen, als Drohbotschaft von den Kanzeln geschrien, im Namen Gottes durch Feuer und Schwert verbreitet, heute scheint es der christlichen Theologie eine große Peinlichkeit zu sein. Außer und wie könnte es anders sein, die christlichen Fanatiker brauchen Hölle und Teufel wie eh und jeh zum Glauben an die Nächstenliebe.
Das löst kein Mensch wirklich auf, jedenfalls nicht in der Ethik einer minimalen Vernunft.
Zitat:Das ist eine These, wie sie z.B. der Ägyptologe Jan Assmann in mehreren Buechern vertreten hat. Einen Essay von ihm mit dem Titel "Monotheismus und Gewalt" findet man hier:
*https://www.perlentaucher.de/essay/monotheismus-und-gewalt.html
Ich finde es gut und schön das man hier auch die Seite des Perlentaucher verlinkt und damit vielleicht bekannt gemacht wird, und ja, die religiösen Diskussionen habe ich dort aufmerksam verfolgt, auch die des von dir hier angeführten Jan Assmannn.
Gewalt ist der Pfeiler nicht nur der Heiligen Schriften des Monotheismus, Gewalt ist auch zwingender Bestandteil der monotheistischen Theologien, natürlich auch der christlichen Mission und des täglichen Glaubenslebens in den verschiedenen Epochen des Christentums.
Und eine dieser unmschlichen Epochen wird, jedenfalls für mich, in diesem Buch auf sehr, sehr "realistische" Weise verewigt:
*https://www.amazon.de/scharlachrote-Buchstabe-Nathaniel-Hawthorne/dp/3730605410