01-10-2017, 17:26
(01-10-2017, 15:35)augustinus schrieb: Eine offizielle Deutung bzw eine öffentliche Stellungnahme zum Tod sind leider nicht genug um die Hölle nicht zu fürchten.Die älteren Wurzeln des Christentums basieren auf dem Verworfensein des Gottlosen. Die Erlösungstat Christi besteht darin, den Nachfolgern Christi den Weg zur Auferstehung zu ebnen. Christus hat, sofern der Gläubige zustimmt, die Gottferne überwunden. Er hat die dazu notwendige Sündenvergebung "geerdet" (also in die christliche Gemeinde herein geholt). Der Rest der christlichen Mythologie sind Beispielsammlungen für anständiges Verhalten - mal gelungen, mal weniger.
Ich tendiere dazu, dass der Glaube Menschen Angst macht. Unnötig Angst macht. ...
Tatsächlich gibt es aber Prediger, die ihren Zuhörer "die Hölle heiß machen". Das soll wohl erzieherisch wirken, erscheint mir aber unverantwortlich und wird von den meisten protestantischen Theologen auch abgelehnt.
Nach meinem Verständnis der christlichen Wiederauferstehungslehre gibt es keine Auskunft über das "Wie". Ich denke, vieles ist auch Gemeindebildung und Volksglaube - und im Übrigen Kategorienfehler, denen man auf Schritt und Tritt begegnet.
Wir Menschen denken gerne vorausgreifend, so auch bei der Vorstellung vom Tod. Nur leider katapultiert uns diese Vorstellung in einen Widerspruch in sich. Denn die Vorstellung kann nicht über den Tod hinaus greifen, weil das dazu erforderliche Werkzeug erloschen sein wird. Gewiss, viele Menschen glauben an eine Seele, die dann noch weiter "existiert". Doch auch das gehört zu den (schon fast tragischen) Kategorienfehlern. Etwas Geglaubtes erlischt wie jede andere Vorstellung mit dem Tod. Etwas aus der Welt der Vorstellungen kann nur durch Umsetzung durch unser körperliches Dasein Realität gewinnen, wie das Bauwerk durch seinen Plan. Wir müssten also in der Lage sein, unsere Seele zu Lebzeiten zu schaffen. Ich denke, das ist hinreichend widerlegt außer, wir betrachten alle Informationen einschließlich der genetischen Codes, die wir (zu Lebzeiten) in die Welt streuen als unsere Seele - da würde ich aber gerne ein Paar Anführungszeiche darum herum setzen: unsere Informationen = unsere "Seele"!
Angst vor dem Tod ist also insgesamt Unfug; denn wir sind einfach nicht mehr da, wie ein nie geborener Mitmensch 1 m neben uns aus der Welt des Denkbaren.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard