(27-06-2018, 14:59)eugenia2 schrieb: 1 Kor 9,24-27: Wisst ihr nicht, dass die, die im Stadion laufen, zwar alle laufen, jedoch [nur] einer den Siegespreis erhält? Lauft so, dass ihr [ihn] gewinnt! Jeder Wettkämpfer aber lebt in jeder Hinsicht enthaltsam
Manchmal wird Glaube auch mit dem Bild eines Hochleistungssportlers beschrieben. Das Bild ist natürlich etwas problematisch, aber im Grunde geht es darum:
Alle Menschen haben ihre Ziele und pflegen dafür eine gewisse Enthaltsamkeit. Unsere Fußballprofis dürfen z.b. vor dem Spiel keinen Sex haben, damit sie sich besser konzentrieren können; dann gibt es Menschen, die schinden sich für Diäten durch Verzicht, oder für eine berufliche Position arbeiten sie sehr hart und opfern ihre Freizeit. Überall dort, wo Menschen Ziele erreichen wollen, enthalten sie sich von bestimmten Dingen:
Zitat:jene nun, damit sie einen vergänglichen Kranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen.
Die Prioräten sind eben andere. Aber wenn der Mensch an sich bereit ist, für alle weltlichen Ziele etwas aufzugeben und zu entsagen, so ist der religiöse Mensch angehalten, für Gott doch dem zumindest in nichts nachzustehen. Die junge Christengemeinde, an die sich der Brief richtet, sollte damit sicher auch motiviert werden: Die Menschen kennen die Spiele und wissen, dass man durch Entsagung zum Ziel kommen kann. Es könnte ihnen ein Bild vermitteln, dass durch Entsagung auch möglich ist, unvergängliche Gnaden (Kranz) zu empfangen.
Zitat:Ich laufe daher so: Wie einer, der nicht ins Ungewisse [läuft]. Ich boxe so: Wie einer, der nicht in die Luft schlägt. Vielmehr treffe ich meinen [eigenen] Körper und unterjoche ihn, damit ich nicht anderen gepredigt habe, selbst [aber] verwerflich werde.
Paulus nimmt sich hier selbst als Beispiel. Er versucht den Leuten nicht nur etwas theoretisches zu vermitteln, sondern sagt ganz klar: Schaut her, ich mache das so und so. Er schlägt auch den Bogen, indem er sagt, dass er nicht nur predigen will, sondern auch selbst das leben, was er vermittelt.
Mal 2 Beispiele:
Wenn Menschen um 6 Uhr Morgens aufstehen, um ins Fitnessstudio zu gehen, finden das die Leute ganz normal. Aber wenn Du den Leuten sagst, dass Du um 6 Uhr aufstehst, um zu beten, schauen sie merkwürdig.
Wenn Menschen auf bestimmte Lebensmittel verzichten, weil sie ihre Figur verbessern wollen, finden das alle Ok und normal, aber faste mal aus religiösen Gründen, dann runzeln die meisten die Stirn.