(03-09-2018, 11:43)Kreutzberg schrieb: Die unmissverständliche Botschaft welche immer wieder betont wird kann ich in der Bibel keineswegs an allen
Stellen erkennen
Leider stimmt das. Eine unmißverständliche Botschaft wäre anders formuliert.
Beispiel: Wenn jemand sein Testament macht, so bemüht er sich, dieses unmißverständlich zu formulieren. Denn wenn er tot ist, können ihn seine Erben nicht mehr fragen, wie er dies und jenes gemeint hat. Er wird die Posten seines Besitzes präzise beschreiben.
Nicht die helle Kuh gehört meinem Sohn, wenn er eine weiße und eine semmelblonde besitzt. Er wird genau schreiben: die semmelblonde Kuh mit dem dunklen Fleck am Hals. Aber den Fleck am Hals wird er nur dann erwähnen, wenn die andere (weiße) Kuh keinen dunklen Fleck am Hals hat. Sollte jedoch die andere (weiße) Kuh einen braunen Fleck am Hals haben, so wird er ein anderes Unterscheidungskriterium nehmen - beispielsweise die semmelblonde Kuh mit der Narbe am rechten vorderen Knie. Da muß man sich halt anstrengen.
Andernfalls ist das ein boshaftes Testament, der Alte will es seinen Kindern zeigen. Er will, daß sie nach seinem Tod so richtig verzweifelt sind, sich die Haare raufen und zu streiten beginnen.
Manche Bibelstellen sind mißverständlich formuliert. Die Schreiber müssen das gewußt haben.
Religionsstreitigkeiten waren vorprogrammiert. Diese begannen schon sehr bald, und mündeten schließlich in den Dreißigjährigen Krieg
Beispiel Bilderverbot. Katholiken und Christen der orthodoxen Kirchen haben Statuen oder Bilder beziehungsweise Ikonen in den Kirchen, und dies sicher in guter, gottwohlgefälliger Absicht. Bilderstürmer stießen die Statuen in den Kirchen um und rissen die Bilder herunter, um damit den Willen der Bibel zu erfüllen.
Ob nun Bilder in Kirchen für Christen gut sind, weil eben die Thoraregeln für sie nicht mehr gelten (Beschneidung, Schweinefleisch) oder ob Bilder in Kirchen für Christen verboten sind, dürfte eben aus dem Bibelbefund nicht so ganz eindeutig hervorgehen.
. . . er will, daß sie zu streiten beginnen.
Dies würde sogar gut zu folgender rätselhafter Bibelstelle passen:
Lukas 12:49 "Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!"
Das ist keine "verklärte Sprache", sondern eine aggressive Sprache
Die christliche Religion lehrt, daß Jesus nach seiner Auferstehung einen verklärten Laib hatte. Das Wort verklären ist mittelhochdeutsch und hat eine positive Bedeutung, vgl. den Duden im Internet
Daß die Sprache Jesu "verklärt" war, habe ich noch nirgends gelesen.
Vielleicht können wir uns darauf einigen, daß die Sprache Jesu "bildhaft" war

