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Hat das Christentum das Prophetendenken überwunden?
#27
(23-09-2018, 19:07)konform schrieb:
(23-09-2018, 18:28)Sinai schrieb:
(23-09-2018, 18:23)konform schrieb: Es gibt Hinweise, wonach die Ur-Gemeinde spätestens nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels um den dem Menschen gesetzten Zeitrahmen wusste.

Und der wäre ?


Jedenfalls hatte ich mich gewundert, dass christliche Kreise schon damals um den sich aus der Bibel ergebenden Zeitrahmen von siebentausend Jahren wussten.


Warum hat Dich das gewundert ?

Der berühmte Rabbi Hillel errechnete ca. 358 n.Chr. das Jahr der Schöpfung:

"Hillel II. wirkte ca. 350 bis 365 n. Chr. unter Kaiser Julian und schuf (nach einer Tradition bei Hai Gaon im Jahr 358) den nach Sonnenjahren rechnenden konstanten, bis in die Gegenwart gültigen jüdischen Kalender. Dessen Ära rechnet ab der Schöpfung, was dem Jahr 3761 v. Chr. entspricht. Es ist keine Begründung bekannt, warum Hillel II. die Summe der Zeugungsalter der alten Patriarchen einschließlich 100 Jahren des Patriarchen Sem als Zeitabstand zwischen Adam und der Sintflut annehmen konnte."
Hillel II. - Wikipedia

Ca. 1200 Jahre später beauftragte der Papst einen protestantischen Humanisten, das Schöpfungsjahr zu errechnen:

"Papst Gregor XIII. beauftragte den protestantischen Humanisten Joseph Justus Scaliger (1540–1609) mit der Erstellung einer zusammenhängenden Chronologie historischer Ereignisse. Scaliger ermittelte im Jahre 1583 das Schöpfungsdatum auf das Jahr 3950 v. Chr."
Christliche Jahreszählung - Wikipedia
Jahreszählung ab Erschaffung der Welt

Scaliger mußte sehr gewissenhaft arbeiten, da seine Berechnung von den Katholiken und den Protestanten argwöhnisch kontrolliert wurde.
Von den Katholiken, weil er Protestant war - von den Protestanten, weil er vom Papst beauftragt war.

Es gibt nun folgende Argumente:
Gott schuf die Welt in 6 Tagen, am 7. ruhte er.
Für Gott sind 1000 Jahre wie ein Tag. (Psalm 90:4 und 2 Petrus 3:7-9)
6000 Jahre nach der Schöpfung kommt die Ruhe, das 1000-jährige Paradies.

Wenn man zum Schöpfungsdatum des Hillel II. nun 6000 Jahre dazurechnet, kommt man auf 2239/40 n. Chr.
Wenn man zum Schöpfungsdatum des Scaliger nun 6000 Jahre dazurechnet, kommt man auf 2050 n. Chr.

---

Es gibt keinen Grund, warum man zu Zeiten des Urchristentums zu derartigen Berechnungen schlechter in der Lage gewesen hätte sein sollen als 300 Jahre später.
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RE: Hat das Christentum das Prophetendenken überwunden? - von Sinai - 23-09-2018, 20:10

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