(02-10-2018, 14:16)Ulan schrieb:(02-10-2018, 13:34)Sinai schrieb: Was der Threadstarter jedoch unter "Prophetendenken" versteht, ist allerdings völlig unklar. Was meint er damit überhaupt ?
Das sollte eigentlich aus den Ausfuehrungen im Eingangsbeitrag klar sein. Das Christentum (zumindest die RKK oder die Lutheraner/Reformierten) sieht die Zeit der Propheten als abgeschlossen, da nach dem Auftritt Jesu - also nach christlicher Lesart Gott selbst in menschlicher Form - keine Steigerung mehr moeglich ist. Es kann also kein Prophet mehr kommen, der den Glauben an neue Zeiten adaptieren koennte. Aus diesem Grund verwirft das Chriistentum die (aus der Sicht des Threaderstellers) neueren Propheten wie Muhammad oder Bahāʾullāh und hat damit seine Anpassungsfaehigkeit verloren.
Einige neuere christliche Abspaltungen umgehen das Problem, indem sie neue Apostel anerkennen, die ja in ihrer Funktion den Propheten nahezu gleich sind. Trotzdem kann keiner dieser Apostel Worte Jesu korrigieren, da die natuerlich angeblich direkt aus Gottes Mund kamen.
So klar ist das aber nicht.
Siehe Johannes und die Offenbarung des Johannes
"Die Offenbarung des Johannes (nach manchen Übersetzungen: „Die Offenbarung Jesu Christi durch Johannes“) oder die Apokalypse (nach Offb 1,1 EU, altgriechisch ἀποκάλυψις apokalypsis, wörtlich „Enthüllung“) ist das letzte Buch des Neuen Testaments. Es ist das einzige prophetische Buch des Neuen Testaments und zugleich eine Trost- und Hoffnungsschrift für die im Römischen Reich unterdrückten Christen."
Offenbarung des Johannes - Wikipedia
Dieses "einzige prophetische Buch des Neuen Testaments" ist laut Wikipedia eben doch ein prophetisches Buch
Allerdings schreibst Du "nach dem Auftritt Jesu"
Für Christen ist der "Auftritt Jesu" (wie Du das nennst) nicht beendet, er ist seit 2000 Jahren voll im laufen.
Jesus ist ja in den Himmel aufgefahren und wirkt von dort oben.