04-03-2019, 00:06
(03-03-2019, 15:47)Ulan schrieb: auch paepstlicherseits ist ja schon Bedauern darueber geaeussert worden, dass es die Offenbarung des Johannes in die Bibel geschafft hat.
(03-03-2019, 19:08)konform schrieb: In Ländern mit vorwiegend anglo-keltischer Bevölkerung ist es im Vergleich zu Ländern Kontinental-Europas einfacher, auf die Offenbarung näher einzugehen.
Ich denke, das hat mit "anglo-keltisch" nichts zu tun, sondern mit geographischer Papstferne
Die Nordeuropäer (Schweden, Holländer, Norddeutschen, Engländer, Amerikaner) wurden ja nicht deshalb Protestanten, weil sie anglo-keltisch oder germanisch waren, sondern weil dorthin der lange militärische Arm des Papstes nicht gereicht hat.
Die Spanische Armada versank nicht, weil in England Germanen lebten, sondern wegen der schweren Stürme des Nordatlantik !
Am Landweg stellte der Brenner ein schweres Hindernis für Heere dar und war im Winter völlig unpassierbar Italien und Iberien waren nicht deshalb so katholisch, weil die Bevölkerung es von sich aus so sehr wollte, sondern weil im westlichen Mittelmeer die Galeeren des Papstes dominierten
und außerdem Heere entlang der Mittelmeerküste problemlos verlegt werden konnten (Marsch entlang der flachen Küste ohne jedes Hindernis durch Gebirge, im zahmen Mittelmeer problemloser Truppentransport entlang der Küste auf nicht hochseetüchtigen Schiffen!)
Päpstliche oder Habsburgische Rudergaleeren waren im Mittelmeer sehr gefürchtet, in der Nordsee waren sie aber völlig unbrauchbar - die Wellen waren der Feind der langen Ruder. Die spanischen Niederlande waren schon durch den rauhen Seegang absolut geschützt. Die Segelschiffe der katholischen Mittelmeermächte (Spanien etc) waren auch nicht besonders hochseetauglich
Der Papst und seine Vasallen hatten mit ihren Mittelmeerschiffen in der Nordsee keine Chance
Und Marschverlegung von Heeren in den Norden war auch ein Problem. Der Brenner war zwar für Händler mit Tragtieren kein Problem (Salzhändler), auch für reisende Studenten mit leichtem Gepäck nicht, aber große Heere samt schwerer Belagerungsartillerie und Troß mieden diesen Hochgebirgspaß tunlichst. Plötzlicher vorzeitiger Wintereinbruch konnte ein Heer auseinanderschneiden.
"anglo-keltisch" ist auch nicht der richtige Ausdruck für die protestantischen Länder. Zuerst einmal fällt auf, daß das keltische Irland - trotz der entlegenen Lage - katholisch blieb.
Und in Schweden lebten keine Angelsachsen
Polen hingegen war slawisch und katholisch - trotz der entlegenen Lage
Ich denke, an "anglo-keltisch" kann man keine religiöse Tendenzen knüpfen
Romfernen Gebiete (die Britischen Inseln, die Niederlande, Norddeutschland samt der Dänemark, Skandinavien, Island, die von Gebirgen geschützte Schweiz, die britische Kolonie Neuengland und dann USA) war der Abfall von Rom militärisch viel leichter möglich als den Ländern des nordwestlichen Mittelmeerbeckens (wozu man neben Italien, Spanien, Portugal, Kroatien auch Frankreich und Österreich zählen muß)
Die Religionszugehörigkeit in London, Stockholm, Amsterdam, Hamburg, Wien, Marseille, Venedig war ja kein Ergebnis innerer Gedanken, sondern das Ergebnis der Bajonette
(03-03-2019, 19:08)konform schrieb: . . . Theologen wissen mit biblischen Vorhersagen wenig abzufangen. Das liegt keineswegs nur an der Kompliziertheit der Schrift.
Kommt drauf an, welche Schrift Du konkret meinst.
Die Vorhersagen in Daniel sind brilliante Beispiele altorientalischer, antiker Materialsymbolik und sehr erfrischend zu lesen
Die Vorhersagen in der "Geheimen Offenbarung" sind nicht nur kompliziert, sondern unleserlich
Wer hier eine einzige Seite liest, hat schon genug davon !
Schlimm sind dann diese Leute, die irgendwas phantasieren und zusammenschreiben und dies dann als "Prophezeiung" verkaufen
Ich habe einmal eine Broschüre der Zeugen Jehovas über Daniel gelesen und fand das historisch sehr interessant.
Sehr gut argumentiert und begründet. Das hatte alles Hand und Fuß und war nachvollziehbar. Sehr spannend die Geschichte der antiken Mächte - und unglaublich, wie sich diese Vorhersagen dann in der Antike tatsächlich bewahrheiteten.
Dann habe ich einmal eine Broschüre der Zeugen Jehovas über die "Offenbarung" gelesen und ärgerte mich über das Geschreibsel. Der fahle Reiter ist das Land X, der Sowieso ist die Weltmacht Y, etc etc etc
Ohne jede stichhaltige Begründung schrieben da irgendwelche Leute ihre privaten Vermutungen zusammen (reine Spekulationen) und spielten sich als Wissende auf

