(14-04-2019, 13:11)Sinai schrieb: Auf diese Art der "Vollbeschäftigung" in der Neoliberalen Sklaverei können wir alle gerne verzichten.
Durch ein perfides Zwangssystem namens Hartz IV werden die Deutschen zu Hungerlöhnen zu Arbeiten gezwungen
Wer nicht bereit ist, jedwede prekäre Arbeit anzunehmen (Facharbeiter muß sich bei einer Leiharbeitsfirma als Fensterputzer prostituieren) verliert seine Eigentumswohnung
Ja, unser hochgelobtes Sozialsystem ist oft unsozialer als das der USA, wo meist per Privatbankrott Schulden jederzeit abstreifbar sind, man Kredite jederzeit straflos zurueckzahlen darf, und das Eigenheim, wenn es nicht gerade selbst die Schulden verursacht, vor Pfaendung in den meisten Staaten sicher ist. Es ist hier in Europa auch vollkommen in Ordnung, Klimavorgaben dadurch zu erreichen, dass man das Autofahren fuer die weniger betuchte Haelfte der Bevoelkerung versucht zu teuer zu machen, wodurch die Klassengesellschaft weiter zementiert wird. Den Mittelverdienern wird auch mehr weggenommen. (Uebrigens, ich weiss, wo die USA schlechter sind, wie z.B. Krankenversicherung; mir geht's hier um das schiefe deutsche Selbstbild).
Das zeigt fuer mich aber auch, dass Du in diesem Thread "den falschen Baum anbellst". Die zunehmende soziale Schieflage auch in Europa hat wohl eher hausgemachte Gruende.
(14-04-2019, 13:11)Sinai schrieb: Andere Völker (Spanien) sind halt nicht so blöd, die machen beim Thatcherismus nicht mit und lassen ihre Leute in Ruh
Dort kann man problemlos in Arbeitslosigkeit gehen, ohne daß ein neoliberaler Staat die Leute zwingt, ihre Eigentumswohnungen zu verkaufen und das Geld zu verbrauchen
Die haben dafuer andere Probleme. Genau wie in Italien hat die junge Generation gar keine Jobs mehr. Das faellt bis jetzt nur deshalb noch nicht so auf, weil die Eltern sie noch durchfuettern. Griechenland hat gar kein Sozialsystem; also muss man dort selbst sehen, wo man etwas zu essen herbekommt.
(14-04-2019, 13:11)Sinai schrieb: Ein irrsinnig gemeines System - entworfen von einem Sozialdemokraten - ein System das die Asozialen schützt und verwöhnt (die haben eh keine Eigentumswohnungen und keine Ersparnisse) und die anständigen Leute bestraft
Der Ausfall der SPD als ehemals Partei der sozial Schwachen macht sich in der Tat schaedlich in der politischen Landschaft bemerkbar. Die Linke haengt irgendwo zwischen Nostalgie und Planlosigkeit, und in Deutschland liess sie sich halt auch zu neoliberalen Experimenten beschwatzen. Hartz IV haengt heute wie ein Muehlstein an der SPD; da nuetzen auch Plaene zur Umbenennung nichts.
Ich weiss aber nicht, ob das Problem der "Asozialen", wie Du das nennst, nicht uebertrieben wird, um von den wahren Gruenden fuer die klammen Kassen abzulenken, was wohl eher darin begruendet ist, dass reiche Leute und Grossunternehmen kaum noch Steuern zahlen.