(19-06-2019, 22:08)Herodotus schrieb: Wer weiß, vielleicht ist Jesus mal einem buddhistischen Wandermönch begegnet?
Der südliche Strang der sogenannten "Seidenstraße" die weder primär mit Seide zu tun hatte, noch eine Straße war - sondern ein Netz (siehe Karte) - endete in Damaskus
So kam übrigens das Kamel - das zur Zeit Moses im Niltal unbekannt war - zu den östlichen und südlichen Ufern des Mittelmeers. Es stammt aus der sogenannten Mongolei (damals lebten dort noch keine "Mongolen" im heutigen Sinn). Menschen und Tiere - aber auch Pflanzen (Reis, Opium, Weizen) wanderten damals bzw wurden verschleppt
Und dort wo heute die "Türkei" ist, lebten keine Türken
Zu Deiner Anmerkung ob Jesus vielleicht einmal einem buddhistischen Wandermönch begegnete, ist zu sagen, daß dies wohl sehr wahrscheinlich war. Wenn das Kamel auf dem südlichen Strang des Handelsnetzes aus Zentralasien in den "arabischen" Raum kam (auch kein unproblematischer Ausdruck, da damals nicht nur Araber dort lebten, sondern Sumerer, alte Babylonier, alte Perser und viele andere Völker) dann wohl auch die zugehörigen Menschen. Man soll sie nicht despektierlich als "Kameltreiber" bezeichnen, das waren sehr erfahrene Viehzüchter und Fernhändler
Es ist zu erwarten, daß so mancher zentralasiatische und südasiatische Kult nach Damaskus kam
Übrigens gelangte auch persischer (indogermanischer) Kult nach Zetralasien - siehe die Anhänger des Zarathustra und deren Derivate im Tarimbecken
Die ominöse alte Stadt Kutscha (engl. Schreibweise Kuqa)
Damals lebten dort die eine indogermanische Sprache sprechenden Tocharer, heute leben dort freilich nur mehr "Chinesen"
Ich will auf die vielen kulturellen Wanderungen der Frühantike und Antike hinweisen, die meist nicht schriftlich dokumentiert sind
Manche Ideen im Christentum (die andere Backe hinhalten) sind keineswegs mosaisch, sondern ostasiatisch
(19-06-2019, 22:08)Herodotus schrieb: Was das Thema anbelangt, bin ich gegen Askese. Sie sorgt nur dafür, dass die Seele die Lust verliert, in dem gequälten Leib wohnen zu bleiben. Für Lust bin ich sehr. Lust am Denken, Lust am Schreiben, Lust am Diskutieren, Lust am Whisky, Lust am Schauen, Lust an Frauen, Lust an einem guten, noch leicht blutigen Steak …
Das macht, dass die Seele froh ist, in diesem Leibe wohnen zu können.
Sicher hast Du recht, daß Askese kontraproduktiv ist. Eine Unsitte aus Südasien bis Ostasien
Allerdings ist das Gegenteil (die ungezügelte Lust) ebenso schädlich. Siehe Sodom und Gomorrah
OK - das liegt zu lange zurück und es gibt fast keine schriftlichen Berichte darüber
Aber sehen wir die frührömische - etruskische - Gesellschaft. Das reine Laster! Überall Perversionen
Schwierig ist es, den gesunden Mittelweg zu definieren
Ein körperlich schwer arbeitender Handwerker braucht angemessen viel Weib und Wein und Steaks - ein Intellektueller wohl nicht einmal ein Drittel davon. Sonst wird er krank
Wer dem tierhaften Leben noch nahe steht - ein Hirte oder ein Viehzüchter oder ein Feldarbeiter oder ein Lastenträger - braucht eine andere Ernährung als ein Intellektueller der seine Bücher liest und schreibt
Für den Intellektuellen ist das ausgeprägt Tierhafte sehr schädlich - wenn er in Suff und Fraß und Sexualität versinkt, ist das sein baldiges Ende
Ein Landsknecht um 1620 oder ein Bauer aus 1700 war da aus einem anderen Holz geschnitzt. Das waren noch echte Tiere, Analphabeten und sehr robust. Die vertrugen viele "fleischliche" Genüsse und brauchten diese auch!

