14-07-2019, 23:17
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14-07-2019, 23:19 von Ekkard.
Bearbeitungsgrund: Präzisierung
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(13-07-2019, 21:17)Burkl schrieb: Aber - Gott ist ja "transzendent", d.h. Er übersteigt dasjenige, das sich durch die Beonachtung der materiellen Wirklichkeit sinnlich-rational erkennen und erklären lässt.
(14-07-2019, 01:53)Geobacter schrieb: Wie will man überhaupt etwas über (einen) Gott sagen können, der weder beweisbar noch falsifizierbar ist.
(14-07-2019, 20:44)Burkl schrieb: Durch die Offenbarung, die sich zwar der diesseitigen "Wellenlängen" als Ausdrucksmedium bedient, jedoch über sich selbst auf das Größere hinausweist. Ähnlich wie wenn einem fiktiven zweidimensionalen Wesen mit zweidimensionalen Mitteln die dritte Dimension nähergebracht wird.Ich verstehe die Aussagen so:
Eine Entität z. B. Gott ist "transzendent", wenn sie sich nach Definition dem Erkenntnisprozess entzieht. Auf Nachfrage ('Geobacter') kommt dann aber trotzdem die Aussage, dass "diesseitige Wellen(längen?)" ein Ausdrucksmittel jener Entität seien.
Das ist schlicht ein Widerspruch zur ersten Aussage und nicht konsequent gedacht.
Hinzu kommt, dass das Dimensionen-Analogon einen so genannten Kategorienfehler beinhaltet, so als ergäbe sich die beschriebene Entität oder ihre Eigenschaften aus einem mathematischen Prozess.
Nein, das ist leider grundlegend falsch: Denn die Eigenschaften transzendenter Entitäten, hier also Gott, ergeben sich durch das Nachdenken und Schreiben von Priestern, priesterlichen Autoren, Redaktoren und Theologen.
Also haben wir es bei "Offenbarungen" um menschliche Konstrukte des Nachdenkens zu tun - so, wie man in Bezug auf die Hl. Schrift von einer "Inspiration" durch den Hl. Geist gedacht und gesprochen hat. Wir wissen aber ganz genau, dass sich die Inspiration jeglicher empirischen Kontrolle und Prüfung entzieht. Einem priesterlichen Redaktor Inspiration zu unterstellen, ist ein Freibrief für jedes beliebige Phantasiegebilde (mit durchaus auch schädlichen Nebenwirkungen in der Gesellschaft, Beispiel Diffamierung von Frauen oder Schwulen je nach Zeitgeist).
Es gibt nur eine einzige, ernst zu nehmende Kontrolle, nämlich die Traditionen bisher gedachter Beschreibungen. Aber nur, weil diese Tradition alt ist, wird sie nicht legitim. Sie beinhaltet lediglich den Zeitgeist der Vorfahren, mehr nicht.
Halten wir also fest: Offenbarung ist durch die Tradition gelenkte Phantasie von Theologen. Ein solcher Gott und andere transzendenten Entitäten werden tatsächlich nicht gebraucht, weil sie von interessierter Seite manipulierbar sind.
Das Ganze muss deutlicher "geerdet" werden. Es ist ja richtig, dass sich eine Gesellschaft Regeln gibt und sich daran hält. Aber der traditionelle Gott als Garant dieser Regeln hat sich als Marionette des jeweiligen Zeitgeistes erwiesen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard


