Felix schrieb:Burkl wird sich gewiss nicht in seinen religiösen Gefühlen verletzt fühlen, wenn er liest, dass ich die positive Wirkung der Messfeier mit dem Placeboeffekt eines vermeintlichen Medikaments vergleiche.
Wobei es ja in der Messe, oder überhaupt im Glauben primär um die Gesundung der Seele geht. Bei der Eucharistie lautet ja eine Akklamation - "Sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund."
Wenn du so willst - die Seele hat ja selbst keine "Schmerz-Rezeptoren". Sicher gibt es einen Zusammenhang zwischen Leib und Seele. Aber das bedeutet nicht, dass die Eucharistie oder die Messe eine Art Versicherungspolizze oder gesundheitsfördernde Maßnahme ist.
Die Eucharistie ist primär "Seelenspeise". Bei der physischen Ernährung wird die niedrigere Substanz (tierische und pflanzliche Nährstoffe) in die höhere (menschliche Knochen, Blut, Gehirn etc.) verwandelt. Bei der Eucharistie wird das Niedrigere (die "essende" menschliche Seele) in die höherstehende Nahrung hineingenommen, der Nahrung "gleichgestaltet".
Bei all dem handelt es sich aber um sinnlich nicht wahrnehmbare Vorgänge, die sich nur den "Augen des Glaubens" erschließen. Es tut nicht unmittelbar "weh", wenn die Seele im Stand der schweren Sünde ist. Andererseits bedeutet auch eine Seele im Stand der Gnade zu haben, die sich in der Eucharistie regelmäßig nährt, keineswegs körperliches Wohlbefinden.
Statt der Maxime "Hauptsache gesund" heißt es daher aus Sicht des Glaubens "Hauptsache (seelen-)heil."

