(12-11-2019, 18:09)Geobacter schrieb: Und schon sind wir wieder im Reich des Unsinns. Studenten- und Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Akademiker die über das geheimnisvolle Leben von Filzläusen und ähnlich exotischen Unsinnigkeiten promovieren, wissen auch schon vorher, dass sie ihr späteres Leben als Hilfsarbeiter am Bau oder in der Kloputztruppe fristen werden. Ehemalig Buchdrucker arbeiten heute als Mediengestalter, Offsetdrucker, als Buchbinder in der sogenannten Verarbeitung, in der Kundenbetreung für Druckereien, als technische Fachberater für die Arbeitsvorbereitung von Verlagen.. usw. usf.. und das alles sind keine schlecht bezahlten Berufe.
Das ist uebrigens ein Punkt, in dem Precht vollkommen recht hatte: ich kannte auch kaum Berufe am Ende der Schulzeit. Es sagt einem auch niemand, dass "Vitamin B" in vielen Bereichen wichtiger ist als irgendwelche Abschluesse. So etwas wie Selbstaendigkeit wird gar nicht thematisiert. Die Schulausblidung ist in vielerlei Hinsicht komplett am Leben vorbei.
Das gilt natuerlich auch in den USA. Die oeffentliche "Highschool", neben der ich Arizona lebte, hatte drei komplette Orchester, eine Theaterklasse, die oeffentliche Auffuehrungen gab, und die Schueler lernten und uebten Rhetorik. In dieser Gegend waren die oeffentlichen Schulen besser als die privaten. Von letzteren konnte nur eine mithalten, wenig ueberraschend dort, wo die sehr Reichen wohnten.
Das System dort hat auch nur eine Schulform anstatt drei, und Sitzenbleiben gibt es nicht.