26-12-2019, 07:39
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26-12-2019, 18:22 von Ulan.
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(26-12-2019, 04:13)Herbert schrieb:(25-12-2019, 12:55)Ulan schrieb:(25-12-2019, 04:15)Herbert schrieb: Laut grundtexttreuen Bibelübersetzungen (wie beispielsweise der Elberfelder Bibelübersetzung, nicht aber der Einheitsübersetzung oder Lutherbibel) hat sich Jesus stets als Sohn des Menschen bezeichnet und nicht als Menschensohn. Der allgemeinere Begriff "Menschensohn" würde m. E. Jesu klare Aussage "Sohn des Menschen" (damit ist ein bestimmter Mensch gemeint) verwässern und/oder schwer(er) verständlich machen, wie ich es jedenfalls aus den Einwenden der anderen Diskutanten zu den ## 76 bis 78 entnehme. Der Begriff "Menschensohn" kommt in den Evangelien gemäß Grundtext überhaupt nicht vor, sondern wird im AT vor allem in Bezug auf Hesekiel verwendet und in der Offenbarung nur als ein Vergleich (Offb 1,13; Offb 14,14). .
Worauf beruht eine solche Aussage? Wie unterscheidet sich die griechische Uebersetzung des hebraeischen Begriffs bei Hesekiel in der Septuaginta von dem griechischen Begriff im NT, also welche Worte werden da im Original genau benutzt?
Ansonsten haben wir ja in dem Thread schon mehrfach darauf hingewiesen, dass die Idee von Jesus als praeexistenter Geist eine Idee des Johannes-Evangeliums ist. Die christlichen Konzepte sind ein Mischmasch aus den unterschiedlichen Ideen, die in den jeweiligen Evangelien zum Ausdruck kommen (z.B., im Markus-Evangelium sind Jesus und der von Gott in ihn gesandte Geist unterschiedliche Personen; das Johannes-Evangelium laesst die Taufe ganz weg, da sie mit seiner Christologie in Konflikt steht). Fuer Paulus ist Jesus selbst der lebensspendende Geist.
Siehe bitte mal in https://de.m.wikipedia.org/wiki/Menschensohn
(Kopie Anfang)
„Menschensohn“ (hebräisch ben adam בן–אדם, aramäisch bar enascha oder bar nascha[1]) ist ein Ausdruck aus der hebräischen Bibel. Er bezeichnet dort zunächst einen Angehörigen der Gattung Mensch im Sinne von „jemand“ oder „einer“, in der nachexilischen Prophetie und biblischen Apokalyptik dann einen bestimmten transzendenten Heilsmittler der Endzeit.
Im Neuen Testament (NT) erscheint der griechische Ausdruck ὁ υἱὸς τοὺ ἀνθρώπου (ho hyios tu anthropu, „der Sohn des Menschen“) fast ausschließlich in Eigenaussagen des Jesus von Nazaret, nur einmal als Aussage über ihn, immer in der dritten Person, nie als Aussage über andere. Viele Neutestamentler halten den Titel daher für eine Selbstbezeichnung des historischen Jesus. Andere Hoheitstitel wie „Sohn Gottes“, „Sohn Davids“, „Messias“ oder „Kyrios“ (Herr) halten sie dagegen für Bezeichnungen, die damalige Juden und Urchristen Jesus teils zu dessen Lebzeiten, teils nach seinem Tod beilegten.
(Kopie Ende)
Das beantwortet meine Frage nicht. Die deutschen Begriffe "Menschensohn" und "Sohn des Menschen" sind vollkommen aequivalent. Insofern laesst sich auch "ben adam" als "Sohn des Menschen" uebersetzen. Meine Frage war zudem zum Wortgebrauch in der Septuaginta, also welche Tradition bezueglich der griechischen Uebersetzungen der diversen hebraeischen und aramaeischen Redewendungen, die im Tanach verwendet werden, existiert. Unterschiede in der Bedeutung schon iinnerhalb des Tanach werden im Wikipedia-Artikel zumindest angesprochen.
(26-12-2019, 04:13)Herbert schrieb: Wieso soll der praeexistente Jesus Geist gewesen sein? Jesus lehrte, "bevor Abraham wurde, bin ich" und Mose habe von ihm geschrieben. Wieso also sollte Mose in Bezug auf den praeexistenten Jesus von einem Geist geschrieben haben und wo?
Paulus schrieb doch ganz eindeutig (und m. E. völlig zutreffend) in Bezug auf den praeexistenten Jesus laut Kol 1,18:
"... Er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem den Vorrang habe".
Nirgendwo steht meines Wissens im AT, dass ein Geist gestorben ist. Das wird dort nur von Menschen berichtet. Folglich war auch der praeexistente Jesus ein Mensch - wie auch der neutestamentliche Jesus.
Die "chrsitlichen Konzepte" (genauer gesagt: die kirchlichen Konzepte) sind m. E. ein Mischmasch aus Bibeltexten und deren Unverständnis auf Basis von unbiblischen "Hirngespinsten", kreiert von kirchlichen Theologen (Priestern), was zur Verdummung von deren Gläubigen führt. .
Das hat nichts mit theologischen Hirngespinsten zu tun; der "Mischmasch" ist in der Bibel selbst angelegt. Paulus bezeichnet Jesus in 1 Kor 15 als letzten Adam, den er vom ersten Adam gedanklich absetzt. An anderer Stelle (1 Kor 10) ist Jesus der geistige Felsen, der Moses und den Israeliten im Sinai folgte und von dem sie tranken, also eindeutig kein Mensch. Paulus (oder seine Editoren) war(en) nicht gerade besonders konsistent.
Ansonsten habe ich schon darauf hingewiesen, dass die verschiedenen Evangelien unterschiedliche Christologien vertreten.
Falls es Dir darum geht, verschiedene Goetter schon im AT zu finden, das haben auch andere schon versucht. Es ist ein interessanter Gedanke, den prototypischen himmlischen Menschen schon in Exodus entdecken zu wollen, aber es bleibt meist im Vagen und recht spekulativ.

