26-12-2019, 12:22
(26-12-2019, 10:53)Suchender schrieb: Bei Johannes 5.27 steht, der Vater habe dem Sohn die Macht gegeben, das Gericht zu halten, weil er des Menschen Sohn sei. - Nun, wie interpretiert man das? Es will mir nicht in den Sinn, dass ein Menschensohn göttliche Macht haben kann. Das könnte ein Mensch - ob Sohn oder nicht - ja gar nicht in sich fassen, er würde sozusagen platzen. Da muss schon etwas anderes geschehen sein.Der Zusammenhang der Passage aus Joh. 5:25-30 erklärt, dass sich Jesu Autorität als derjenige, welcher Gericht hält, sich nicht auf die Zeit seiner Existenz als Erdenmensch beziehen kann. Über die Zeit zu der alle Toten die Stimme Jesu hören werden, werden hier prophetische Äußerungen beschrieben, die sich auf die Zeit des Gerichts in Zukunft beziehen. Die Toten müssen hierbei eine Gelegenheit haben, zu entscheiden, ob sie die Stimme Jesu hören und ihr gehorchen wollen.
Auch kann ein Menschensohn sich nicht auf des Vaters Stuhl setzen, dazu hat er als Mensch keine Kompetenz. Auch hier muss etwas geschehen sein, was die Worte der Bibel für uns nicht nachvollziehbar erklären.
Der Begriff der "Macht" scheint mir hier eine Schlüsselposition zu haben. Was w i r uns darunter vorstellen, bedarf aus obigen Gründen offenbar eine nähere Untersuchung und eine Veränderung seiner Bedeutung, die w i r ihm heute geben. Übergabe von "Macht" muss auch mit dem Fassungsvermögen irgendwie eine Verwandlung einhergehen. Der Menschensohn mag die Grundlage dafür gewesen sein, aber diese muss verwandelt worden sein zu etwas, das diese Macht tragen kann - und das ist Christus der Gottessohn. Den Menschensohn kann es ab der Übergabe nicht mehr geben, bzw. es hat die Verwandlung eingesetzt.
Zu bedenken ist hierbei auch, dass sich Jesus, während er auf der erde lebte, nicht zum König - geschweige denn zum Richter - machen lassen wollte.

