(05-01-2020, 11:47)Herodotus schrieb: Vielleicht sollte es auch darum gehen, was Jesus für uns ist, welchen Stellenwert wir ihm beimessen.
So viel ich sehe, ist Jesus leider kein geeignetes Vorbild für die Menschen. Unerreichbar!
Für einen 16-jährigen Gymnasiasten mag ein 17-jähriger Gymnasiast das große Vorbild sein,
für einen 17-jährigen Gymnasiasten mag ein Abiturent das große Vorbild sein,
für den Abiturenten mag ein 20-jähriger Student das große Vorbild sein,
für den 20-jährigen Studenten mag ein 24-jähriger Student das große Vorbild sein (12. Semester!),
für den 24-jährigen Studenten mag der Herr Doktor das große Vorbild sein.
Aber für einen 16-jährigen Gymnasiasten ist der Herr Primarius kein geeignetes Vorbild !
Ebenso im Sport: für einen Anfänger im Judo (Weißgurt) ist der Kollege mit Orangegurt das leuchtende Vorbild, aber niemals der Meister mit dem Schwarzgurt
Ein Vorbild muß erreichbar sein, keine unüberbrückbare Kluft
Jesus ist für Christen unerreichbar und somit nicht das Ziel. Keiner will wie Jesus werden und gekreuzigt werden
Kann ja auch keiner Wunder wirken, kann ja auch keiner auf dem Wasser gehen
Der Christ von nebenan ist ja nicht der Sohn Gottes
Die vielen Christen die ich kenne (Lutheraner, Calvinisten, Katholiken, Altkatholiken, Anglikaner, diverse "Freikirchen", Ostkirchen, Zeugen Jehovas) haben nicht Jesus als Vorbild - sie würden das als vermessen empfinden.
Sie haben irgendwelche christlichen Wohltäter als Vorbild.
Christen bemühen sich, die Lehre Jesu zu verstehen.
Aber schon wie seinen Jünger ist das oft gar nicht möglich
Man muß sich kein schlechtes Gewissen machen, wenn man Jesus nicht verstehen kann, wenn man Jesus nicht nachfolgen kann (so ging es auch schon Petrus), wenn es laufend Fragen gibt (so ging es auch schon Thomas)