28-03-2020, 19:43
Davut schrieb:die Skepsis bei Paulus ist berechtigt. Sein plötzliches 3-jähriges Abtauchen passt ueberhaupt nicht zu seinem Naturell. Er, erst ein pharisäischer Eiferer für die Einhaltung des Gesetzes der Todesstrafe bei Stephanos, drängte ja beim HP förmlich darauf, nach Damaskus zu dürfen: Um weitere Steinbrüche zu eröffnen.
Über sein Naturell ist ziemlich wenig bekannt. Das was du erwähnst, ist ja nur eine kleine Facette. Dann gibt es noch bruchstückhafte Infos z.B. aus den Thekla-Akten (apokryphe Schrift). Dafür sind umso mehr Mutmaßungen, Übertreibungen und so weiter im Umlauf. Da wird jeder fündig, gerade so wie sein Bild zu Paulus aussehen soll. Heißt ja nicht, dass man nicht darüber reden kann.

Davut schrieb:Dann die dramatische "Erscheinung" seines imaginären Feindes Jesus Christos. Seine Salto rueckwaerts zum Parade-Christen. Und dann diese lange lange Untätigkeit.Es ist nicht bekannt, ob es sein "imaginärer" Feind gewesen ist, den er da gesehen hat. Über seine Tätigkeit bevor er nach Damaskus zurückkehrte und anfing, für Jesus Zeugnis abzulegen, ist nichts bekannt. Hier von "Untätigkeit" zu sprechen, kommt nicht über den Status einer Mutmaßung hinaus.
Davut schrieb:Paulus, nicht Petrus oder gar Jesus selbst, ist der Gründer der Christenreligion. Darum ist es so wichtig, zu wissen, warum er diese Startprobleme hatte. Was stimmte da nicht?Paulus ist auch nur einer von vielen, die die Lehren von Christus verbreitet haben. Was ist mit Jakobus, Thomas, Timotheus, Silas, Apollos, Epaphroditus, Barnabas und den anderen? Wenn man sich mit der Gründung des Christentums beschäftigen möchte, sollte man über den paulinischen Tellerrand hinausblicken können.