11-04-2020, 11:13
(09-04-2020, 21:01)Ulan schrieb: Zumindest in der Anfangszeit muesste es den Anhaengern dieser Religion noch klar gewesen sein, dass sie von einem goettlichen Boten reden, der real nie existiert hatte.
Das Urchristentum ist historisch gut erforscht. Danach gab es bis zur Zerstörung des Jerusalemer Tempels durch Titus (70 n. Chr.) zwei etwa gleichstarke Gruppen: Die Petrus/Jacobus Gruppe der Judenchristen - und die Paulus-Gruppe der Heidenchristen außerhalb Jerusalems.
Die Jerusalemer Judenchristen müssen von Jesu realer Existenz gewusst haben. Sie wurden ja von dessen engsten Begleiter (Petrus) und Jesu Bruder Jacobus unterrichtet. Das waren doch seine Augen- und Ohrenzeugen (obwohl Jacobus von seinem Bruder zu Lebzeiten nicht viel gehalten hat).
Paulus dagegen kannte Jesus gar nicht und predigte nur die Kunstfigur, den auferstandenen Christus, der ihm vor Damaskus erschienen sein soll. Der irdische Jesus interessierte ihn nicht, auffällig nicht!
Einige Urchristen müssen also von ihm gewusst haben, andere nicht. Die Judenchristengruppe starb mit der Niederschlagung Bar Kochbas und der Zwangsräumung Jerusalems 135 n.Chr. aus.
MfG
.
