20-04-2020, 15:58
(18-04-2020, 22:07)edi schrieb: .Ich denke, medizinhistoriker können licht in das dunkel bringen.
seine bekehrung auf dem weg nach damaskus im jahre 34 deuten medizinhistoriker als dem klassischen fall einer hysterischen erkrankung. er fällt hin, wird durch ein intensives leuchten vorübegehend geblendet und hört die stimme jesu. 3 tage kann er nichts sehen,
die medizinische diagnose scheint klar: der anfall tritt immer in gegenwart anderer personen ein, dazu kommt der sturz und die sogenannte hysterische erblindung und die neigung zum manischen fabulieren (jesus hat persönlich zu ihm gesprochen)
der ganze vorfall liesst sich wie ein auszug aus einem psychiatrielehrbuch (kapitel Neurosen)
solche fälle kommen auch heute bei religiösen menschen gelegentlich vor.
Gar nicht so verkehrt, diese Ansicht. Vieles spricht für Schizophrenie (das Stimmen Hören, die jahrelange soziale Isolation in der Wüste, seine manische Art, erst als Christenverfolger, dann als Christengründer, dann der Befehls/Kommandoton in der gehörten Stimme:" Saulus, Saulus warum verfolgst Du mich..?", dann der helle Lichtschein, den seine Begleiter allesamt nicht sehen, dann seine lebenslange Streitlust und Konfrontationsstrategie mit Freund und Feind, seine "Schreibwut" in seinen ellenlangen Briefen, in denen er vom Hölzken aufs Stöcksken kommt, seine psychisch begründete Erblindung in höchster Anspannungssituation, seine unerklärlich lange Untersuchungshaft in Caesaraea (2 Jahre im römischen Gewahrsam), dann seine mehrmaligen 39 + 1 Schläge, die man gern "Verrückten" sehr sehr schmerzhaft verpasste. Seine Reisewut und und und.
Alles Indizien, dass es sich um einen Psychopaten handeln könnte. Er war ein schlechter Redner (weil er offensichtlich die Zusammenhänge verlor ( wieder typisch schizophren) aber ein begnadeter Schreiber, wie die Historiker attestieren. Und diese egozentrische Art von ihm. Passt alles ins Bild.
Unter dem Strich weist vieles auf eine solche Krankheit hin, auch sein "Eintrittsalter" von ca. 23 Jahren. Die Schizophrenie schlägt gern bei jungen Männern in genau diesem Alter zu.
Ich stelle diese Gedanken nach einigem Zögern und ärztlicher Konsultation mal zur Diskussion, auch die Wunderheilungen Jesu betreffen ja oft psychisch Kranke, die es damals zuhauf gab. Nur der Vollständigkeit halber: Schizophrenie der paulinischen Art tritt nicht täglich auf, sondern manchmal nur einmal in einer Lebensphase. Was wir von Paulus wissen, ist dies: Disponiert war er dafür.