(29-04-2020, 16:03)Davut schrieb: @Ulan: Ich sagte ja oben, dass ich im Gegensatz zu Ihnen von Biochemie "keine Ahnung" habe. Meine Frau spricht von der Uni Jena, wo Wissenschaftler diese Aussage (Fettsäuren in Zucker) per Computer-Simulation widerlegt haben. Aber Sie haben im Zweifel Recht. Ich habe sie nur zwischen Tür und Angel stehenden Fußes gefragt.Sonst müsste ich die Tastatur jetzt an sie weitergeben, und das endet möglicherweise im Wissenschaftsstreit.
Kein Problem, Wissenschaft ist eh immer ein wenig im Fluss. Das Gehirn bekommt bei Abschalten der Kohlehydratzufuhr ja immer noch circa 40 Gramm seiner ueblichen 120 Gramm Glukose pro Tag geliefert, und die Aceton-Quelle habe ich zumindest am Rande erwaehnt. Bei der Entdeckung (Aceton zu Zucker) geht es nur um die prinzipielle Frage, ob der Koerper das ueberhaupt macht, und da scheint die Antwort "Ja" zu lauten. Ist ja nett, wenn das nicht nur aus dem Glycerin und den Aminosaeuren der Muskel kommt, aber aendert halt an am Gesamtbefund nichts, dass dann ein grosser Anteil von Ketonkoerpern ins Hirn kommt.
(29-04-2020, 16:03)Davut schrieb: An christlicher Religion ist sie ohnehin nicht sonderlich interessiert. Das Basiswissen hat sie von mir. Ich weiß nur aus eigener Erfahrung, dass mir das (teure) Heilfasten in einer von ärztlich geleiteten Deutschlands Spezialkliniken damals sehr gut getan hat. Nebenbei habe ich mir das Rauchen auch erfolgreich abgewöhnt. Und ich weiß auch, dass Ärzte aus unserem Bekanntenkreis (einer Leiter einer Lehrpraxis) das heute noch praktizieren.
Das ist ja das faszinierende an Diaeten: Fast jede tut irgendwie gut. Es geht unter anderem darum, ein wenig bewusster auf den eigenen Koerper und die eigene Ernaehrung zu schauen, und das funktioniert halt mit (fast) jeder Umstellung des normalen Speise-Regimes. Zur Besserung gehoert immer auch viel Psychologie, und das erklaert uebrigens auch, warum es so schwierig ist, die objektiv, vom physiologischen Standpunkt her sinnvollen Diaeten von denen zu unterscheiden, die "nur" das Wohlgefuehl bedienen.
(29-04-2020, 16:03)Davut schrieb: Doch hier geht es ja um das Ramadan-Fasten, da habe ich in späteren Posts noch ein paar interessante Aspekte in die Diskussion einzubringen. Einstweilen höre ich aufmerksam hin, wenn die Rede vom Wüsten-Fasten ist (siehe Johannes d.T., siehe Jesus und sein Teufels-Gespräch).
Wäre das vielleicht auch eine Erklärung für Paulus' seltsame Wüstenflucht nach seinem Damaskus-Erlebnis? Im Forum konnte mir niemand eine Erklärung dafür liefern. Ich gehe dem nach Uni-Neueröffnung nun erneut nach. Ich will es wissen.
Juden fasteten im allgemeinen nicht so lange, um so etwas auszuloesen, aber bei Wuestenepisoden ist das schon vorstellbar, dass da gewisse physiologische Umstellungen eine Rolle gespielt haben. Uebrigens sollte man auch nicht den Effekt moeglichen Wasserentzugs vergessen, auch wenn Halluzinationen da eher selten sind. Sonnenstich ist aber aeusserst unangenehm. Ich habe lange genug in der Wueste gelebt, um davor einen "Heidenrespekt" zu haben.
Uebrigens muss man nicht ein "Gehen nach Arabien" mit einem "Gehen in die Wueste" verwechseln. Das Nabataeer-Reich mit seinen Staedten existierte ja schliesslich (siehe Aretas IV.) und war auch militaerisch ein Faktor. Das wurde erst im Jahre 106 n.Chr. von Rom annektiert.