05-06-2020, 20:17
(17-05-2020, 13:16)Ulan schrieb: Der Autor meinte sicherlich "unseren" Jesus.
Jesus ben Ananias kann man jedenfalls als Jesus der Apokalypse ausschliessen, Der war noch viel harmloser als der Jesus der Evangelien.
An dem oft zitierten weißen Pferd der Apokalypse können sich später ( z.B. Napoleons Schimmelhengst "Merango" oder Wilhelm I weißer Araberhengst "Licht des Ostens") andere edle weiße Reittiere orientiert haben. Sie galten immer als das Vorrecht von Königen.
Der Jesus ben Ananias war bestimmt nicht sein Reiter. Er galt als verrückt und wurde weder vom Prokurator noch von seinen Mitbürgern ernst genommen. Man peitschte ihn zwar bis auf die Knochen aus, aber ließ ihn letztendlich laufen. Seine ständige Schreierei über Jerusalems Tempel und seinen Untergang hatte im Jahre 68, als sich der Untergang Jerusalems (70 n.Chr.) schon abzeichnete, kaum noch prophetische Eigenschaft. Als ihn die Kugel auf der Stadtmauer traf, war das Schicksal des Tempels bereits so gut wie besiegelt.
Ich denke nicht, dass dieser ben Ananias in die Nähe "unseres" Jesus zu rücken wäre, den der Evangelist Markus von seiner Familie zwar auch für verrückt erklären ließ, was die Amtskirchen, die sonst auf Buchstabentreue pochen, nur widerwillig zugeben.
Im übrigen muss es dabei bleiben: Die apokalyptischen Reiter entspringen - wie die ganze Offenbarung - lediglich der Phantasie oder Vision des Johannes von Patmos. wer immer das auch war.
MfG