(06-06-2020, 18:55)Sinai schrieb: Das läßt sich doch alles spielend leicht rekonstruieren.
In den Paulinischen Briefen sehen wir sehr genau, welche RICHTUNGEN es damals gleich kurz nach Beginn des Christentums gab
Nein, laesst es sich nicht. Paulus erwaehnt zwar einige seiner "Gegen"prediger, aber darueber, was sie lehren, schweigt er sich aus. Wir wissen auch nicht, was diese Gemeindebewegung, in die er oft als Nachzuegler kam, denn eigentlich genau war.
(06-06-2020, 19:55)Sinai schrieb: Eine geheime Untergrundbewegung in den Katakomben und anderen geheimen Verstecken konnte sich wegen der Gefahr der Folter keiner hierarchischen Leitung unterstellen.
Ich glaube, wir haben hier ein Missverstaendnis vor uns, was die Beziehung zu den Katakomben angeht. Im Roemischen Reich herrschte allgemeines Versammlungsverbot. Eine der wenigen Ausnahmen von diesem Verbot waren Begraebnisgesellschaften. Es gab ein paar formale Vorschriften, aber die Begraebnisgesellschaften sind fuer die gesamte Gesellschaft bezeugt, und dahinter verbargen sich alle moeglichen Arten von "Vereinen", und halt auch Religionsgemeinschaften. Wer also vom roemischen Staat nicht behelligt werden wollte, gruendete ganz offiziell eine Begraebnisgesellschaft, die regelmaessige Treffen abhalten durfte, inklusive organisiertem Festmahl (Abendmahl!), aber dies dann halt oft an Orten, an denen Begraebnisse stattfanden, wie den Katakomben. Dieser Naehe zu den Katakomben mag auch eine ganze Menge an christlicher Bildkunst geschuldet sein.

