22-06-2020, 17:37
(20-06-2020, 16:37)Davut schrieb: Es gibt ja das Sprichwort: "Auf hoher See ab Windstärke 10 gibt es keine Atheisten mehr" (oder so ähnlich).
Die Covid-19--Pandemie hat bereits nach einem halben Jahr die gesamte Weltwirtschaft tief erschüttert, Todesangst besonders bei den älteren Risikogruppen erzeugt und zweifellos unser ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Ende offen.
Hat Corona nach Eurer Einschätzung/Erfahrung auch einen spürbaren Einfluss auf die Religiosität der Menschheit? - nach einem anderen Sprichwort: "Not lehrt beten".
MfG
Ich vermute in den Völkern trotz Jahrzehnten naturalistischer Schulung ein großes Religionspotential. Je größer die Angst, desto mehr wird dieses Potential aktiviert.
Ich bin überzeugt, dass viele Mitbürger auch ohne fachliche Bildung die durch die Corona-Krise ausgelösten Gefahren nicht nur für ihre persönlichen wirtschaftlichen Verhältnisse, sondern für die der Gesellschaft ingesamt zumindest erahnen. Es ist kaum anzunehmen, dass die Völker die Disziplin aufbringen werden, die durch die Corona-Krise angewachsenen Schulden friedlich abzubauen. Nach 2008 konnten mit wirtschaftswissenschaftlich fragwürdigen Maßnahmen Schlimmeres nochmal verhindert werden. Das dürfte dieses Mal nicht mehr gelingen.
Die jetzigen Verhältnisse sind mit denen von 1929/ 1930 zwar kaum vergleichbar, allein weil der gegenwärtige wirtschaftliche Wohlstand weit über dem der damaligen Zeit liegt. Doch ist die Verzichtsbereitschaft heutiger Völker kaum ausreichend, um Konflikte, die den Weltfrieden gefährden, zu verhindern.