(29-06-2020, 18:42)Ekkard schrieb: Für mich sieht das so aus: Für eine kleine, gefährdete Gesellschaft ist der gemeinsame Glaube der wichtigste Antrieb selbst für Tugenden, Ethik und Sozialverhalten. Dazu zu gehören schützt den Einzelnen vor der Willkür "der bösen Welt".Gemeinsamer Glaube ist ein gewöhnlicher Selbstläufer. Menschliche Gehirne entwickeln sich ganz von selbst immer zum Stadthalter all jener Ideen/Gedanken von Mitmenschen aus dem jeweils unmittelbar eigenen Umfeld. Solche Ideen die sich erfolgreicher bewähren, setzen sich mit der Zeit immer mehr durch. Über Versuch und Irrtum entsteht mit der Zeit eine Verhaltensstrategie mit der unangenehme/unerwünschte Rückkoplungseffekte möglichst vermieden werden können.
(29-06-2020, 18:42)Ekkard schrieb: Richtig ist zwar, dass die Natur der "bösen Welt" nicht wirklich "böse" ist. Aber sie wirkt zerstörerisch auf kleine, gefährdete Gemeinschaften.Ich glaube nicht, dass das damit alles so einfach erklärt werden kann.
Der berühmten Sesshaftwerdung unserer Vorfahren ist mit großer Wahrscheinlichkeit eine Art Klima-Katastrophe vorausgegangen, welche sie gezwungenermaßen veranlasste, sich an besonders fruchtbaren Orten/Gegenden nieder zu lassen.
Fleisch das man am Leben lässt, ist das am längsten haltbare Lebensmittel überhaupt. Und das dürften unsere frühen Vorfahren schon ziemlich bald herausgefunden haben. Mit den Jahreszeiten zu wandern, hatte auch in noch anderer Hinsicht erheblich Vorteile für das eigene Wohlbefinden. Nämlich Krankheitserregern und Parasiten auszuweichen die unter bestimmten Temperaturbedingungen (klimatischen/Jahreszeitlichen Verhältnissen) besonders gut gedeihen. Diese bösen Geister und Dämonen machen in der Natur einen nicht unerheblichen Anteil der gesamten Biomasse aus. Sie befallen und töten sowohl Tiere als auch Menschen. Schwer zu sagen, welche genaue Rolle sie bei der Erfindung der ersten Gottesidee spielten, aber ganz sicher keine unerhebliche.
Und genau diese misslichen Umstände mit den vielen bösen Geistern und Dämonen des Unheils die da immer wieder kleine Sippen und und manchmal auch größere Stämme fast oder ganz ausrotteten, oder aber auch ihre lebenden Fleischkonserven so stark dezimierten, so dass keine geregelte Familienplanung (Nachkommen) auf Grundlage eigener wirtschaftlicher Unternehmungen überhaupt mehr möglich war, waren der Kristalisationskeim unserer heutigen Zivilisation.
Wenn man sich bei einem wohlgesinnten Nachbar der etwas mehr Glück hatte zwischendurch das Allernötigste ausleihen, oder gegebenen Falles auch mit einer Dienstleistung vergüten kann, dann ist das ein nicht unerheblicher Überlebensvorteil. Scheint auch heute noch zu funktionieren. Und was dann auch der Grund ist, warum heutzutage viele lieber in der großen Stadt leben, als draußen in der Pampa als Selbstversorger vom Wohlwollen des Schicksals oder den Launen Gottes abhängig zu sein.
Nun weis man (heute) ziemlich sicher, dass die nomadischen Ur-Väter (eigentlich Ur-Mütter) unseres heutigen Gottesidee, bei dieser wohl zuerst klimabedingten Sesshaftwerdung nicht gerade alle die selbe Gottheit verehrten und sich dieser Vulkan-Gott "Jachwe" auch noch mehrere Jahrhunderte danach, die Aufmerksamkeit seiner Anhänger mit gar einigen anderen Gottheitinnen und Gottheiten teilen musste.
Dass sich dann gerade ER als besonders eifersüchtige Eingottidee durchsetzte, als die Besitzverhältnisse und Eigentumsrechte des einigermaßen erträglichen Siedlungsraumes alle aufgeteilt waren und viele der inzwischen zahlreichen Nachkommen mit leeren Händen und hungrigen Mündern dastanden, ist mit absoluter Sicherheit auf keine friedliche Einigung zurückzuführen.
Auch die danach eingeführten, besonders harten Strafen für Missachtung der Eingott-Kultregeln sprechen nicht dafür, dass der Gottvater unseres heutigen christlichen Werte ein besonders liebe- verständnisvoller Erzieher der früheren Menschheit gewesen ist.
Und das Gottes Name (seine Gebote) bei der listigen Eroberung von neuem Lebensraum für die zahlreichen Grundbesitz-losen Nachkommen seiner Anhänger auch bis in unsere heutigen Tage noch immer eine bedeutende Rolle spielt.. nun ja...
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........

