(30-06-2020, 11:56)Ekkard schrieb:(29-06-2020, 21:06)Geobacter schrieb: Ich glaube nicht, dass das damit alles so einfach erklärt werden kann.Mir ging es um das (nahezu) unbedingte Festhalten an (insbesondere religiösen) Traditionen sogar entgegen der Weltkenntnis. Dass dieses Verhalten schon sehr alt ist, dürfte zutreffen. Zumeist - und das gilt auch für Gottes Name - sind die Glaubensaussagen so formuliert, dass sie nicht "falsifizierbar" sind. Sprichwort: Gottes Wege - und natürlich sein Name - sind unerforschlich.
Als philosophisch gebildeter Mitteleuropäer kann man solche Thesen getrost ignorieren. Was nicht einmal prinzipiell widerlegt werden kann, ist irrelevant. Das ist leider nicht leicht einzusehen.
Ich war da eher entsetzt darüber, dass Gott der "Kristallisationskeim" unserer Zivilisation gewesen sein soll. Dieser Kristallisationskeim waren mit ziemlicher Sicherheit extreme Umwelt-Verhältnisse. bzw. extrem ungünstige Überlebensbedingungen die da zeitweilig immer wieder in Erscheinung traten. Nennen wir sie zum Thema passend: "die sieben Plagen".
Nur noch schlimmere Feinde die man mit seinen schlimmsten Feinden gemeinsam hat, lassen uns die alten Fehden ums Wasserloch vergessen. Dauert dann aber meist immer nur 2... allerhöchstens... Zweieinhalb Generationen bis wieder ein narzisstischer Gott (Ideologie) in Erscheinung und tritt und die Herrschaft an sich reißt..
Ich glaub es schon mal gesagt zu haben, dass besonders hohe "ideelle Werte" bezüglich der eigenen Identitätsfindung immer auch eine feindliche/negative Gegenprojektion brauchen, an denen sie sich bemessen lassen.
Das ist ein Problem, dem sich auch die allergrößten unter den berühmtesten Philosophen nie gerne stellten. Entweder weil sie ahnten, dass dann viele ihrer eigenen weisen Aufsätze nur mehr für die Tonne sein könnten oder weil sie mit ziemlicher Sicherheit das Opfer von irgend welchen, nicht mehr überschaubaren Emotionen werden könnten.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........

