(30-06-2020, 19:50)Davut schrieb: Ein "Affront" können Bibelworte nur dann sein, wenn man Augen und Ohren vor dieser Realität verschließt. Jesus war ein Mensch wie du und ich - aber ein Prophet mit einer (gelebten) unglaublich radikalen Ethik. Sein Gott hieß "Vater". Womit das Problem der Namensnennung sich auch erledigt.
Als ziemlich sicher erwiesen gilt, dass unsere Gehirne in jedem "Informationsrauschen" ständig nach bekannten Mustern und Strukturen suchen, die sich empfindungsbezogenen Erfahrungswerten zu-orten lassen. Nur deswegen können auch einige abstrakte Künstler noch immer einigermaßen gut von ihren Werken leben. Und das bedeutet dann aber auch, dass unsere ganze Wahrnehmung von Gefühlen gesteuert wird, die wir immer als möglichst angenehm bevorzugen. (Vorlieben) Dahinter sind eine Menge biochemische Prozesse im Gange, die aus unserer Wahrnehmung Emotionen/Gefühle erzeugen, die wir wiederum mit unseren Gedanken (rationale Informationsverarbeitung) in ein "vernünftiges" Gleichgewicht bringen müssen/sollen, welches wir auch als möglichst angenehm empfinden und das uns also nicht stresst.
Deswegen steht des einen Vernunft nicht selten diametral der Vernunft eines anderen gegenüber. Jemanden über die Vernunft "bekehren" zu wollen, bringt also schon mal überhaupt nichts, weil uns das nämlich ziemlich arg stresst "und was uns nicht umbringt macht uns auch noch resistenter". Ob Jesus ein solcher oder ein anderer gewesen ist, ist deswegen auch völlig egal.
Alles was heute über ihn in der Bibel steht, ist das was "andere" in ihm sehen wollten bzw. zu sehen glaubten und also auch von ihm gehört und verstanden zu haben meinten. Wenn die das dann noch jemandem anderen weitererzählt haben und dieser dann noch jemanden.. usw. usf. .. dann wiederholt sich das mit dem "in ihm sehen zu wollen" und meinen verstanden zu haben immer wieder aufs neue.. Dabei geht das ganze immer wieder durch ein völlig anderes Universum von Emotionen, Gefühlen, Assoziationen mit ganz anderen Alltagserfahrungen... Identifikation mit Idealen.. usw. usf.
Jesus selbst könnte auch einfach nur ein Epileptiker gewesen sein, der viel und oft vollkommen unverständliches Zeugs gestammelt hat. Nicht was der Prophet sagt, sondern was seine Zuhörer verstanden haben wollen, ist entscheidend. Wenn dann aus alldem mit der Zeit ein unglaublich radikale Ethik wird, die von keinem Menschen mehr gelebt werden kann.. dann ist das so ziemlich das Normalste was es gibt. Unseren Mitmensch abzuverlangen, dass sie gut, lieb, ehrlich sind, sich für andere und vielleicht auch mal für uns selbst total aufopfern sollten.. das machen wir doch alle immer besonders gern, wenn wir uns dabei auch slebst noch die eigenen Sünden (ethische und moralische Unvollkommenheit) vergeben können.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........

